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16:20 Uhr, 25.07.2008

Presse: Air Berlin wirft Dresdner Marktmanipulation vor

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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge hat die Fluggesellschaft Air Berlin die Börsenaufsicht Bafin um Untersuchung einer möglichen Marktmanipulation und von möglichen Insidergeschäften durch die Dresdner Bank gebeten. Auch zivilrechtliche Schritte gegen die Bank behalte sich das Unternehmen vor, berichtet die "WirtschaftsWoche" unter Berufung auf einen Sprecher der Airline.

Die Investmentbanking-Abteilung der Bank hatte am 17. Juli das Kursziel der Fluglinie auf Null Euro herabgesetzt. Kurz davor und danach habe die Dresdner Bank in großem Stil mit Air-Berlin-Aktien gehandelt, so der Vorwurf der Fluglinie. "So ein Bericht ist hochgradig geschäftsschädigend. Und es ist schon erstaunlich, dass die Bank nach diesem Analystenbericht an der Börse als größter Händler auftritt - mit 50 Prozent und mehr des Tagesvolumens", sagte Air-Berlin-Chef Joachim Hunold der "WirtschaftsWoche".

Zum einen könne es zu verbotenen Insidergeschäften gekommen sein: "Die Kursbewegungen im Umfeld der Veröffentlichung des Berichts waren von Anfang an auffällig", zitiert die "WirtschaftsWoche" den Air-Berlin-Chef aus einem Brief an die BaFin. Zum anderen hätten die Analysten der Bank ihre Sorgfaltspflichten verletzt, denn der Bericht sei "an zahlreichen Stellen falsch, missverständlich und nicht richtig gewichtet." Sowohl dem Kapitalmarkt als auch der Air Berlin als Emittentin sei dadurch schwerer Schaden zugefügt worden.

Dem Vernehmen nach hatte Air Berlin der Dresdner Bank bis heute Morgen in einem Ultimatum Zeit für eine Stellungnahme gegeben. Die Bank habe allerdings "nicht befriedigend" geantwortet, sagte ein Air-Berlin-Sprecher. Daher sei die Bafin um Untersuchung gebeten worden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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