Preis-Gleichgewicht in Gefahr
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"Die derzeit moderate Risikoprämie auf festverzinsliche Wertpapiere mit langen Laufzeiten sollte bei nachhaltig hohen Rohstoffpreisen spürbar ansteigen", schreiben die Investmentexperten von INVESCO in der aktuellen Ausgabe ihrer Publikation Market Update.
Im Gegensatz zu den überwiegend optimistischen Prognosen, die derzeit von einer rückläufigen Inflationsrate ausgehen, glauben die Analysten von INVESCO, dass diese in den kommenden Monaten nach oben angepasst werden müssen. Ein Überschreiten der Marke von 2,5% halten sie jedoch für unwahrscheinlich.
Zwar könne von einer Nachfragesoginflation im Euroraum derzeit nicht die Rede sein, der Kostendruck aus dem gesamten Rohstoffbereich aber nehme weiter zu.
Dietmar Wiggermann vom INVESCO European Fixed Income Team glaubt, dass der Rohstoffpreisanstieg dauerhafter und stärker ausfallen wird, als bislang angenommen. Dies betreffe nicht nur den viel diskutierten Ölsektor, sondern die gesamten Industrierohstoffe, die aufgrund des unterschätzten Weltwirtschaftswachstums und weltweit ausgelasteter Produktionskapazitäten immer neuen Höchstständen entgegenstrebten. Mit historisch typischer Verzögerung würden sich die dadurch weltweit steigenden Erzeugerpreise letztlich auch auf die Verbraucher niederschlagen. "Dies ist also alles andere als ein solides Fundament für stabile Preise", so Dietmar Wiggermann.
Trotz schwacher Binnenkonjunktur müsste die EZB bei einer nachhaltigen und deutlichen Verletzung ihres Preisziels eigentlich die geldpolitischen Zügel anziehen. Da eine solche Maßnahme aber weiteren Druck auf die ohnehin schwache Privatnachfrage ausüben würde, erwartet Rentenexperte Wiggermann, dass die EZB ein zinspolitisches Bremsmanöver so lange wie möglich verzögern wird.
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