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09:39 Uhr, 21.04.2011

Potenzielle Herabstufung der US-Bonität bereits in den Kursen eingepreist

London (BoerseGo.de) - Die US-Ratingagentur Standard & Poors (S&P) hat am Montag den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Ed Fitzpatrick, Fondsmanager im US-Rententeam von Schroders geht davon aus, dass eine potenzielle Herabstufung bereits in den Kursen eingepreist war, der Markt aber erst zum Jahresende damit gerechnet hat.

Während die Obergrenze der Verschuldung bei rund 14.290 Milliarden US-Dollar liegt, ist derzeit schon ein Schuldenberg von 14.253 Milliarden US-Dollar angewachsen. "Die amerikanische Administration kann für einige Wochen oberhalb der Obergrenze operieren bevor Zahlungen ausgesetzt werden", kommentiert Ed Fitzpatrick. "Wir erwarten, dass die Obergrenze der Verschuldung zwischen der ersten und zweiten Mai-Woche durchbrochen werden sollte. Danach hat die amerikanische Regierung weniger als acht Wochen Zeit bevor die Gefahr für eine ausgefallene Kuponzahlung Realität wird."

Schroders geht davon aus, dass die Obergrenze der Verschuldung erhöht wird und realisierbare und effektive Budgetmaßnahmen eingeführt werden, um die langfristigen fiskalpolitischen Probleme in den Griff zu bekommen. Zudem werde vermutlich kein Weg an einer Steuererhöhung für alle Einkommensklassen vorbei gehen.

"Das Bruttoinlandsprodukt der USA ist nahezu so groß wie jenes aller anderen AAA-gerateten Staaten zusammen. Es besteht die Möglichkeit, das langfristige Schuldenproblem anzugehen, was nun gebraucht wird, ist der absolute Wille dies auch zu tun", so Fitzpatrick. Die Androhung einer möglichen Herabstufung werde möglicherweise den Kongress und die Administration veranlassen, gemeinsam Willensstärke zu beweisen und die harten Entscheidungen für ein amerikanisches Budget durchzusetzen, welches die US Fiskalpolitik nachhaltig auf Kurs bringt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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