Positiver Wochenverlauf an den Aktienmärkten
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Positiver Wochenverlauf an den weltweiten Aktienmärkten. Freundliche Konjunkturdaten aus den USA sowie zuversichtlich stimmende Unternehmensergebnisse hellten sie Stimmung an den Börsen auf. In Deutschland sorgte DaimlerChrysler zum Wochenschluss für einen Paukenschlag und einen spürbar festeren DAX.
Die US-Börsen zeigten sich in der Vorwoche in fester Verfassung. Insbesondere Aktien aus dem Technologiesektor profitierten von guten Quartalsergebnissen und konnten damit wieder an Boden gutmachen. Erfreuliche Nachrichten kamen von Konjunkturseite. Die Notenbank hat ihrem Beige Book zufolge im Zeitraum Mitte Februar bis Anfang April eine Erholung der Wirtschaftsaktivität im gesamten Land festgestellt. Dabei sei die Erholung im Einzelhandel besonders stark gewesen, teilte die Bank in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht mit. Dennoch schürt die Entwicklung unter den Marktteilnehmern auch Bedenken. Immerhin hat Notenbankchef Greenspan in seiner Rede vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat und Abgeordnetenhaus erneut angedeutet, dass die Zinsen in den USA steigen werden. Demnach sei die Wirtschaft zwar derzeit noch nicht in einer Phase, in der ein breit angelegter Inflationsdruck herrsche. Die Notenbank werde aber reagieren, wenn es nötig sei, um bei anhaltendem Wachstum die Preisstabilität zu erhalten. Besondere Bedeutung könnte vor diesem Hintergrund den Arbeitsmarktzahlen Anfang Mai zukommen.
Von der Unternehmensseite fielen die gemeldeten Ergebnisse insgesamt gut aus. So haben der weltgrößte Versicherer American International Group und der Softwareriese Microsoft die Erwartungen übertroffen. Für Furore sorgte aber insbesondere der Handyhersteller Motorola, dessen Quartalsgewinn unerwartet stark anstieg. Der Aktienkurs kletterte daraufhin um über 20 Prozent. Auch der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing rechnet damit, dass der Gewinn im ersten Quartal wegen guter Geschäfte deutlich besser als von den Analysten erwartet ausfallen wird. Zugewinne verbuchten darüber hinaus auch Automobilwerte. Deutlich aufwärts tendierten ebenfalls die Technologietitel. Gute Geschäftszahlen kamen hier beispielsweise von eBay. Das Internetauktionshaus hatte im ersten Quartal die Vorhersagen der Analysten deutlich übertroffen, woraufhin der Aktienkurs um rund 10 Prozent anzog. Auch der Telekomausrüster Qualcomm lag mit seinen Zahlen über den Prognosen und weitete zugleich die Gewinnerwartung für 2004 aus. Der Aktienkurs entwickelte sich nach einer Korrektur in der Vorwoche wieder fester. Das Plus im technologieorientierten NASDAQ Composite Index fiel vor diesem Hintergrund besonders kräftig aus.
An den europäischen Aktienmärkten zeigten sich die Kurse ebenfalls in fester Verfassung. Unterstützung boten neben den Vorgaben aus den USA auch einige heimische Unternehmensmeldungen. So hat der schwedische Telekomausrüster Ericsson im ersten Quartal einen deutlichen Ertragsschub verbucht, auch wenn nach der Präsentation Gewinnmitnahmen einsetzten. Ansonsten standen Automobiltitel im Fokus der Anleger. Hier zeigte sich die Führung von VW auf der Hauptversammlung trotz des schwachen ersten Quartals für die Zukunft zuversichtlich. Die größte Überraschung kam allerdings von DaimlerChrysler. Der Konzern kündigte den Rückzug aus der krisengeplagten japanischen Mitsubishi Motors Corp. an, die für eine umfassende Umstrukturierung mehrere Milliarden Euro benötigt. Die Aktie des Stuttgarter Autobauers legte im Wochenvergleich über 13 Prozent zu und zog damit auch den DAX über die 4.100-Punkte-Marke. Ansonsten kamen von MAN zufriedenstellende Geschäftszahlen. Im Pharmasektor zeichnete sich am Wochenende nach politischem Druck seitens der französischen Regierung eine gütliche Einigung im Übernahmekampf zwischen Aventis und Sanofi-Synthelabo ab. Enttäuschungen kamen von Konjunkturseite. Der ZEW-Konjunkturerwartungsindex ist im April überraschend deutlich von 57,6 Punkten im Vormonat auf 49,7 Punkte gesunken.
Erholt präsentierte sich die Tokioter Börse, wobei Technologie- und Finanzwerte besonders deutlich zulegen konnten. Gegen den Trend brachen allerdings die Aktien des angeschlagenen Konzerns Mitsubishi Motors ein, nachdem DaimlerChrysler als größter Einzelaktionär mitgeteilt hatte, für die milliardenschwere Sanierung des japanischen Autobauers kein frisches Kapital zur Verfügung stellen zu wollen. Der Handel mit Mitsubishi-Aktien wurde zunächst ausgesetzt. Später sackte der Kurs um 25 Prozent ab.
In dieser Woche werden beiderseits des Atlantiks einige wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht. Unter anderem stehen die Geschäftsklimaindizes für Deutschland, Frankreich und die Eurozone an. Darüber hinaus kommen aus den USA Zahlen zum BIP, den Hausverkäufen und Arbeitskosten. Weitere Rückschlüsse bieten zudem das amerikanische Verbrauchervertrauen und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex. Von Unternehmensseite sind weitere Präsentationen von Quartalsergebnissen angekündigt. Ferner haben einige große deutsche Aktiengesellschaften für die nächsten Tage ihre Hauptversammlung geplant. Ob sich daraus allerdings an den Börsen eine stärkere Dynamik entwickeln kann, bleibt abzuwarten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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