Positive Marktstimmung in Europa
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Großbritannien Die britischen Aktienkurse stiegen im Wochenverlauf aufgrund besserer US-Wirtschaftsdaten an. Der FTSE 100- und der FTSE Mid 250-Index legten in GBP um 1,7 bzw. 1,4 Prozent zu.
Die Bank of England erhöhte als erste Notenbank weltweit die Leitzinsen. Da die Zahlen zur Verschuldung der Verbraucher und zum Immobilienmarkt nach wie vor gut ausfallen, erwartet der Markt in den nächsten Monaten weitere Zinserhöhungen. Dies spiegelt sich auch in den Hypothekenbanken wider, deren Bewertungsniveaus angesichts der derzeit niedrigen Profitabilität nach wie vor günstig sind.
Wohnungsbauunternehmen geht es besser. Dort wird die langfristige, strukturelle Notwendigkeit für mehr Wohnraum durch kurzfristige Besorgnisse um die weitere Zinsentwicklung ausgeglichen. Wir haben Taylor Woodrow auf unsere Kernliste genommen.
Darüber hinaus haben wir nach einem erfreulich verlauenden Meeting mit BP unsere Gewichtung in diesem Unternehmen angehoben. Wir haben uns ferner von einigen Titeln getrennt, deren Bewertungsniveaus die erwarteten guten Gewinnmeldungen bereits einpreisen.
USA Die Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft lagen über den Erwartungen. Insgesamt konnten 308.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies trug dazu bei, dass sich der Markt beruhigte und die Konjunkturerholung wieder auf dem richtigen Weg ist. Der S&P 500-Index und der NASDAQ-Index legten bis zum Ende der Woche in USD ein Kursplus von 2,5 bzw. 4,3 Prozent vor.
Vor der offiziellen Veröffentlichung der Unternehmensergebnisse waren nur wenige Meldungen zu verzeichnen. Es gab einige frühe Gewinnmeldungen von Elektronikeinzelhändlern, die im Vergleich zum Vorjahr beeindruckende Zahlen vorwiesen.
Im Vergleich zum Vorjahr, wo das Umfeld (Irak, SARS usw.) sehr schwierig war, erwarten wir für die kommende Berichtsaison ein hohes Wachstum.
Wir haben Finanztitel reduziert, da die Zinsen nun wahrscheinlich früher angehoben werden. Die frei gesetzten Mittel haben wir zur Erhöhung unserer Gewichtung in Softwaretiteln genutzt. Außerdem haben wir General Electric aufgrund der Erwartungen einer hohen Energienachfrage in 2005 zugekauft.
Europa Die positive Marktstimmung trug in dieser Woche zu einer erneut erfreulichen Entwicklung europäischer Aktien bei. Der FTSE World Europe ex. UK-Index legte bis Ende der Woche in EUR um 3,6 Prozent zu.
Ericsson gab gute Unternehmenszahlen bekannt. Zu diesen gehörte, als Folge des umfangreichen Kostensenkungsprogramms, ein Anstieg des Bruttogewinns. Diese Aktie, in der wir stark übergewichtet sind, spiegelt die Schubkraft eines günstigeren Handelsumfelds in Verbindung mit einem operativen Hebel wider.
Darüber hinaus war die Nachrichtenlage im Zusammenhang mit zyklischen Unternehmen wie Schneider und die Stahlerzeugerbranche positiv und rechtfertigt somit unsere zyklische Ausrichtung.
Japan Marktbreite Titel aus Japan legten in dieser Woche kräftig zu. Der TOPIX-Index stieg in JPY um 1,7 Prozent und der spekulativere JASDAQ-Index in JPY um sehr beeindruckende 12,3 Prozent an.
Bessere US-Nachrichten trugen in Kombination mit der anhaltenden Bestätigung einer festeren Binnenkonjunktur in Japan zu einer erfreulichen Stimmung bei.
Unser jüngster Besuch in Japan zeigte, dass die Stimmung der Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich zuversichtlicher geworden ist.
Im Medienbereich erwarten TV-Unternehmen beispielsweise höhere Werbeeinnahmen, die für eine höhere Gewinnsicherheit sorgen. Gleichzeitig berichteten Einzelhändler von einem hohen Konsum.
Wir bleiben in Japan weiterhin übergewichtet.
Asien & Schwellenländer Da viele Börsen der Region im Wochenverlauf aufgrund einer Vielzahl von Feiertagen geschlossen waren, war die Nachrichtenlage in Asien dünn. Die weltweit risikofreundlichere Stimmung ließ den FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index in USD um 2,9 Prozent ansteigen.
Als führend erwiesen sich Aktien, die von der chinesischen Nachfrage profitieren, nachdem diese Titel in den letzten Wochen nachgegeben hatten. Die Ursache dafür waren Besorgnisse unter den Anlegern, dass die Aussichten auf höhere chinesische Leitzinsen die Nachfrage abschwächen würden. Wir hielten diese Befürchtungen für übertrieben und haben unsere Positionen in China beibehalten.
Nachdem langsam Klarheit über die Wahl in Taiwan vorherrscht, zog auch dieser Markt im Wochenverlauf an. Wir sind in Taiwan übergewichtet.
Das Bewertungsniveau in Zentral- bzw. Osteuropa ist darüber hinaus wegen der EU-Erweiterung auf ein hohes Niveau angestiegen. Wir favorisieren nach wie vor Russland.
Anleihen Die unerwartet guten US-Arbeitsmarktdaten sorgten in dieser Woche für einen deutlichen Anstieg der Staatsanleihen-Renditen. Wir sind derzeit bei der Duration short positioniert, könnten jedoch eine Beendigung dieser Ausrichtung in Betracht ziehen, falls die Renditen wesentlich stärker ansteigen werden.
Die anhaltend festen Konsum- und Immobilienzahlen, in Verbindung mit einem anstehenden umfangreichen Neuemissionsvolumen britischer Staatsanleihen (Gilts) sorgen dafür, dass der britische der von uns am wenigsten favorisierte Staatsanleihen-Markt ist. Wir bleiben dort short positioniert.
Bei Unternehmensanleihen mit Investmentstatus haben sich die Zinsdifferenzen verringert, da die Beschäftigungszahlen zum Quartalsende eine Welle von Aktivitäten auslösten. Segmente mit einem hohen Beta wie z.B. die Automobilbranche und nachrangige Versicherungsanleihen erwiesen sich als führend. Wir bleiben in beiden Marktsegmenten übergewichtet.
Nach unserem Meeting zur Asset Allocation von Anleihen sind wir in Unternehmensanleihen mit Investmentstatus gegenüber Staatsanleihen nun neutral gewichtet.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 72 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.
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