Porsche-AG-Aktien Verlierer im DAX nach Senkung der Ziele 2024
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FRANKFURT (Dow Jones) - Porsche-Aktien sind am Dienstagmorgen die Verlierer im DAX, nachdem der Sportwagenhersteller die Ziele für das Gesamtjahr deutlich gesenkt und dies mit Lieferengpässen infolge der Überflutung eines wichtigen europäischen Aluminiumlieferanten begründet hat.
Die Aktie der Porsche AG verlor zunächst in der Spitze bis zu 7,7 Prozent auf 67,08 Euro, am späten Vormittag lag sie 4,7 Prozent im Minus. "Wenn es bei Porsche regnet, dann schüttet es", schreiben die Bernstein-Analysten in einer Research Note. Denn die Produktionsverzögerungen aufgrund von Lieferproblemen seien nur das jüngste in einer Reihe von Problemen, die den Aktienkurs belasten. Porsche habe damit bereits zum zweitenmal dieses Jahr die Zielspanne für die bereinigte operative Gewinnmarge gesenkt.
Auch werden die Verzögerungen, die laut Bernstein durch Überschwemmungen bei einem Schweizer Zulieferer von Spezialaluminiumlegierungen verursacht werden, zu einem Produktionsausfall von mindestens 10.000 Fahrzeugen im zweiten Halbjahr führen, habe Porsche kommuniziert, so die Analysten. Sollte allerdings das obere Ende der möglichen Umsatzeinbußen von 1 bis 2 Milliarden Euro erreicht werden, könnte dies zu einem Verlust von bis zu 17.400 Einheiten führen, rechnen die Analysten basierend auf den Großhandelsumsätzen für das erste Quartal vor.
Durch die Überschwemmung bei dem Schweizer Aluminium-Zulieferer scheinen mindestens fünf kritische Zulieferer von Karosseriebauteilen für Porsche betroffen, so Bernstein. Deshalb werde Porsche, wenn am Mittwoch die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht werden, zu seinem Cluster-Risikomanagement befragt, das den Konzern derart anfällig für einen kritischen Zulieferer gemacht hat, so die Analysten. Ob selbst verschuldet oder wirklich außerhalb seiner Kontrolle, Porsches Probleme hätten den äußerst erfolgreichen Börsengang im September 2022 erheblich getrübt, fügen sie hinzu. Der aktuelle Kurs liege deutlich unter dem Post-IPO-Hoch von 120 Euro im Mai 2023.
Gesenkt hat die Porsche AG ihre Prognosen für das Gesamtjahr unter anderem bei Umsatz, operativer Umsatzrendite, operativer Gewinnmarge Automobile und BEV-Anteil Automobile. Es zeichne sich ab, dass die Lieferengpässe infolge der Überflutung einer Produktionsstätte eines wichtigen europäischen Aluminiumlieferanten "trotz unverzüglich ergriffener Gegenmaßnahmen" zur Beeinträchtigung der Produktion führen werden. Diese werden voraussichtlich mehrere Wochen andauern und könnten zu "Produktionsstillständen einzelner oder mehrerer Fahrzeugbaureihen führen", teilte Porsche per Pflichtmitteilung mit. Denn dessen Karosseriebauteile würden "in sämtlichen von Porsche eingesetzten Fahrzeugbaureihen eingesetzt". Somit sei zu erwarten, dass die Verzögerungen bei Produktion und Auslieferung im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres "nicht vollständig kompensiert werden können".
Um welchen Aluminiumlieferanten es sich handelt, dazu wollte eine Porsche-Unternehmenssprecherin sich Dow Jones Newswires gegenüber nicht äußern. Laut Mitteilung hat der Aluminiumlieferant seine Abnehmer schriftlich über den Eintritt eines Force-Majeure-Falls informiert. Dadurch seien verschiedene Lieferanten der Porsche AG derzeit von erheblichen Lieferengpässen in Bezug auf spezielle Aluminiumlegierungen betroffen.
In Europa kam es im Sommer an verschiedenen Orten zu starken Überschwemmungen, Anfang Juli trat zum Beispiel die Rhone im Schweizer Kanton Wallis über die Ufer und legte laut Medienberichten die Produktion bei Werken von zwei Großbetrieben der Aluminiumindustrie lahm - Constellium und Novelis. Im Zuge der Marktspekulationen gab die Aktie der dänischen Novo Nordisk nach.
Für das Gesamtjahr erwartet die Porsche AG nun Umsätze zwischen 39 und 40 Milliarden Euro anstatt 40 bis 42 Milliarden. Die operative Umsatzrendite sieht der Konzern nun bei 14 bis 15 Prozent anstatt 15 bis 17 Prozent. Die EBITDA-Marge Automobile soll nun bei 23 bis 24 Prozent landen anstatt bei 24 bis 26 Prozent, der BEV-Anteil Automobile zwischen 12 und 13 anstatt zwischen 13 und 15 Prozent. Die Netto-Cashflow-Marge Automobile sieht das Unternehmen bei 7 bis 8,5 Prozent anstatt 8,5 und 10,5 Prozent.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
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