Pistorius: Wehrdienst wird nicht komplett freiwillig
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BERLIN (Dow Jones) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) setzt für seine Wehrdienstpläne doch nicht komplett auf Freiwilligkeit. Mittelfristig sei eine Regelung geplant, die es erlaubt, junge Menschen auch gegen ihren Willen einzuziehen, sagte der SPD-Politiker Zeit Online. "Ganz ohne Pflicht wird es nicht gehen." Pistorius widersprach damit laut dem Portal anderslautenden Medienberichten. Nach Pistorius' Angaben sollten in einem "ersten Schritt" alle jungen Männer und junge Frauen eines Jahrgangs einen Musterungsfragebogen zugeschickt bekommen. Darin sollen sie unter anderem Auskunft über ihre Fitness, Gesundheit und ihr prinzipielles Interesse an einem Dienst in der Bundeswehr geben.
Entgegen bisheriger Berichterstattung sei die Rücksendung eines ausgefüllten Fragebogens für die Männer verpflichtend und nicht freiwillig, sagte Pistorius. Junge Frauen betreffe diese Pflicht allerdings nicht, da laut Grundgesetz prinzipiell nur Männer Wehrdienst leisten müssen. In einem ersten Schritt plane er mit rund 5.000 bis 10.000 Wehrdienstleistenden: "Ich bin mir sicher, dass wir diese Zahl mit Freiwilligen erreichen", sagte er. Nach und nach solle aber die Zahl der Wehrdienstleistenden steigen: "Sollten sich nicht genügend Freiwillige melden, werden wir auch junge Menschen zum Dienst verpflichten müssen." Pistorius betonte, dass sein Wehrdienstmodell zum Ziel habe, die "Aufwuchsfähigkeit" der Truppe zu gewährleisten.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/jhe
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