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12:27 Uhr, 23.04.2002

Pharma- oder Biotechnologie-Sektor?

Evan McCulloch, Vermögensverwalter beim Templeton's Biotechnology Discovery Fund und beim Global Health Care Fund, stimmt bei der Frage, Health Care oder Biotech klar für letzteren Sektor.

Dies mag mutig klingen, sind doch beide Sektoren in den letzten Wochen auf einer Verliererstraße und die Kursverluste im Biotechnologiesektor sind weit stärker als die im Pharmasektor. Standard & Poor´s Fund Services Daten zufolge liegt der durchschnittliche Biotech Fonds 20 Prozent seit Jahresanfang im Minus, während der durchschnittliche Fonds im Gesundheitswesen nur 8 Prozent im roten Bereich notiert.

Die Verluste im letzten Monat "waren keine Reflektion eines Abschwunges im Sektor," so McCulloch, der in Kalifornien arbeitet und in dieser Woche auf einer Marketing Tour in Asien unterwegs ist.

Vielmehr geht er davon aus, dass die Kursverluste das Resultat einer Reihe von zeitlich begrenzten Rückschlägen sei. Viele Anleger im Sektor hofften auf die Marktzulassung eines vielversprechenden ImClone-Medikaments Ende des letzten Jahres, so McCulloch. Als das Medikament wider Erwarten nicht zugelassen wurde, setzte dies einen negativen Ton für den Jahresanfang, sagte er und fügt hinzu, dass die zahlreichen Gewinnwarnungen mittelmäßig bekannter Biotechs ihren Teil zum Verkaufsdruck beitrugen.

Nun könnten eine Reihe von Entwicklungen zu einem Aufschwung im Sektor beitragen. Das Grundwachstum im Gesundheitswesen durch die weltweit immer älter werdende Bevölkerung ist weiterhin stabil.

Im Vergleich zu Pharmaunternehmen hätten Biotech Unternehmen eine stärkere Produkte, die letztendlich die Marktreife erreichen könnten.

Als einen dritten Grund führt McCulloch die auslaufenden Patente auf stark nachgefragte Medikamente der Pharmariesen als Grund für Biotechs auf, da diese Generika-Versionen der Original-Medikationen herstellen können.

Doch nicht jeder ist der Meinung von McCulloch. David Chapman, ein in Hong Kong ansässiger Investment Berater bei Towry Law, würde jedem Investoren empfehlen, zur Zeit nicht in einen Biotech Fonds zu investieren.

"Warum sollte ich das jetzt tun?" fragt er. "Man kann doch in einen breiter gefächerten US Fonds investieren, der sich in den nächsten 12 bis 18 Monaten besser entwickeln wird," dann kann man abwarten und die Entwicklung der Situation beobachten, sagte er weiter.

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