Kommentar
14:35 Uhr, 02.06.2003

Pharma Konzern - günstig bewertet

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Konkurrenzfähig

Der französische Pharmakonzern Aventis braucht sich vor der Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten nicht zu verstecken. Die Aktie ist im Vergleich zu denen der amerikanischen Mitbewerber günstig bewertet. Mittelfristig sollte der Euro-Stoxx-50-Titel wieder höhere Notierungen sehen.

Schlechter als der Index
Während der Euro Stoxx 50 nun wieder ungefähr auf dem Niveau von Jahresanfang notiert, liegt die Aventis-Aktie seit Jahresbeginn noch rund zehn Prozent im Minus. Die Dollarschwäche wirkt sich negativ bei dem 1999 aus der Fusion von Hoechst und Rhone-Poulenc entstandenen Konzern aus. Das französische Unternehmen produziert einen Großteil seiner Medikamente in den Vereinigten Staaten.

Allegra-Umsätze stagnieren
Ein weiterer Faktor, der den Aventis-Kurs in der letzten Zeit belastete, ist die Entwicklung beim Blockbuster Allegra. Seitdem das Konkurrenzprodukt Claritin in den USA rezeptfrei vertrieben werden darf, stagnieren die Umsätze mit dem Heuschnupfenmedikament. Hinzu kommt, dass im kommenden Jahr entschieden wird, ob der Patentschutz bis 2012 verlängert wird oder nicht. Fällt der Patentschutz, steht die Generikakonkurrenz schon Gewehr bei Fuß. Dann würden die Allegra-Umsätze ab 2005 wohl deutlich nachgeben.

Gut positioniert
Trotz des Allegra-Risikos und der Gefahr, dass ein weiter steigender Euro die Erträge schmälert, ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau interessant. Der Konzern ist neben dem Pharmasektor auch im Bereich Agrikultur vertreten. Neben Allegra hat man mit dem Krebsmedikament Taxotere und dem Thrombosemittel Lovenox weitere Produkte, die mehr als eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr generieren. Ein potenzieller Blockbuster ist auch das neu eingeführte Diabetes-Medikament Lantus. Auf Grund der breiten Aufstellung sollte Aventis Einbußen bei Allegra problemlos verkraften können. Zudem soll in diesem Jahr die Zulassung für fünf neue Medikamente beantragt werden.

Auf Wachstumskurs
Im vergangenen Jahr steigerte Aventis den Umsatz währungsbereinigt um knapp zwölf Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern verbesserte sich sogar um 28 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr und 2004 rechnet das Management mit Umsatzzuwächsen im hohen einstelligen Prozentbereich. Der Gewinn soll zwischen 15 und 20 Prozent vorankommen.

Günstiger als die Konkurrenz
Auf Grund der angesprochenen Faktoren ist der Aktienkurs von Aventis zurückgeblieben. Das sollte sich über kurz oder lang ändern. Denn auch die Bewertung des Pharmakonzerns ist günstiger als die der Konkurrenz. Das KGV für das kommende Jahr liegt bei 13. Anleger mit Weitblick können das gedrückte Kursniveau für langfristige Käufe nutzen.

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