Analyse
21:40 Uhr, 29.01.2019

PG&E - Insolvenzantrag wurde eingereicht

Kaliforniens größter Versorger PG&E sieht sich mit Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe konfrontiert.

Erwähnte Instrumente

  • PG & E Corp.
    ISIN: US69331C1080Kopiert
    Kursstand: 16,940 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Vor genau drei Wochen wurde an dieser Stelle über die heikle Situation bei PG&E, dem größte Stromversorger in Kalifornien, berichtet. Seit Anfang November verlor die Aktie im Peak 90 % an Wert. Dieser dramatische Kursverlust ist die Folge eines schwerwiegenden Vorwurfs: Der Versorger soll für die bislang schwerwiegendsten Waldbrände in der Geschichte Kaliforniens verantwortlich gewesen sein.

Mein Kollege Bastian Galuschka informierte Sie bereits über die Hintergründe in seinem Artikel "PG&E - Was ist denn bitte hier los?". Ein Auszug: "Kurz vor dem Start des "Camp Fire" hätten einige Systeme des Unternehmens Fehlfunktionen aufgewiesen. Sind beispielsweise Funken von Anlagen für den Brand verantwortlich, könnten die Schadensersatzforderungen die Versicherungssummen des Unternehmens übersteigen. Die Rede ist von 15 Mrd. USD. Wird PG&E schuldig gesprochen, würde sich die finanzielle Situation dramatisch verschlechtern, was im schlimmsten Fall zur Insolvenz führen könnte."

Wie die Nachrichtenagentur Reuters damals berichtete, soll es bereits interne Gespräche über einen Antrag auf Insolvenzschutz für einige oder alle Geschäftsbereiche der Unternehmung gegeben haben. Da PG&E möglicherweise rechtliche Beihilfe seitens der kalifornischen Gesetzgeber erwarten könnte, wurde aber noch keine Entscheidung über die Antragsstellung getroffen. In den USA würden die Geschäftsbereiche, die unter den Insolvenzschutz fallen, während der Insolvenz vor den Gläubigern geschützt werden.

Nun haben sich die Berichte als Realität erwiesen. PG&E stellte heute den Insolvenzantrag nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts. Damit steht das Unternehmen offiziell bis auf Weiteres unter Insolvenzschutz. Zuvor haben sich öffentliche Interessengruppen und Anwälte der Waldbrandopfer gegen die Insolvenzanmeldung ausgesprochen. Sie befürchten, dass es den Betroffenen nun erschwert wird eine Vergleichszahlung für ihre Verluste zu erhalten. PG&E hatte bereits mitgeteilt, dass es zu keiner Zahlung in dieser Form kommen wird.

Gestern Nachmittag hielt die California Public Utilities Commission noch eine Dringlichkeitssitzung ab, um dem Plan der Versorgers zuzustimmen, sich 5,5 Mrd. USD von einem Konsortium zu leihen. Damit soll die Eigenfinanzierung und die Aufrechterhaltung der Versorgung während des Insolvenzverfahrens sichergestellt werden. In der offiziellen Pressemitteilung heißt es: "In conjunction with the filings, PG&E also filed a motion seeking interim and final approval of the Court to enter into an agreement for $5.5 billion in debtor-in-possession (DIP) financing with J.P. Morgan, Bank of America, Barclays, Citi, BNP Paribas, Credit Suisse, Goldman Sachs, MUFG Union Bank and Wells Fargo acting as joint lead arrangers. PG&E expects the Court to act on an interim basis on the DIP motion in the coming days. The DIP financing, when approved, will provide PG&E with necessary capital to ensure essential maintenance and continued investments in safety and reliability for the expected duration of the Chapter 11 cases."

Des Weiteren heißt es in der Pressemeldung: "Throughout the forthcoming process, PG&E remains committed to:

  • Delivering safe and reliable electric and natural gas service to customers;
  • Continuing to make critical investments in system safety and maintenance;
  • Supporting the orderly, fair and expeditious resolution of its liabilities resulting from the 2017 and 2018 wildfires;
  • Working with customers, civic leaders, regulators, policymakers, the financial community and other key stakeholders to consider alternatives to provide for the safe delivery of natural gas and electricity and new safety solutions in an environment challenged by climate change; and
  • Assisting our customers and communities impacted by wildfires in Northern California. PG&E's restoration and rebuilding efforts will continue."

HIER kann die vollständige Nachricht gelesen werden.

In einer ersten Reaktion wurde die Aktie im Boden versenkt. Das Minus belief sich in der Vorbörse auf rund 50 %. Erstaunlicherweise wurde die Aktie kurze Zeit später massiv nach oben gekauft und im weiteren Handelsverlauf konnte sich ein Plus von über 15 % einstellen. Sowas sieht man auch nicht alle Tage!


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