Analyse
17:48 Uhr, 16.06.2017

PFIZER - Mehrere Kursziel- und Rating-Anpassungen

Trotz bestätigtem Ausblick für das Jahr 2017 und gesteigertem Gewinn im ersten Quartal passen mehrere Analysehäuser ihre Kursziele für den Pharmakonzern Pfizer nach unten an. Mittelfristig steht der Konzern vor Herausforderungen, Was ist da los?

Erwähnte Instrumente

  • Pfizer Inc.
    ISIN: US7170811035Kopiert
    Kursstand: 32,810 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Innerhalb eines Monats gab es für den amerikanischen Pharmakonzern mehrere Kursziel- und Rating-Anpassungen. So stufte am 16.05.17 die Citigroup von "Neutral" auf "Sell" ab und senkte gleichzeitig das Kursziel von 38 USD auf 31 USD. Nach einem Artikel der "Financial Times", laut dem Pfizer die Preise für bestimmte Medikamente in diesem Jahr um 20 % angehoben haben soll, senkte Morgan Stanley das Kursziel für Pfizer von 38 USD auf 35 USD und stufte mit "Equal weight" ein. Heute Morgen kam dann die Kursziel-Anpassung des Analysehauses Jefferies. Das Haus stufte den Pharmakonzern auf "Hold" ein und setzte das Kursziel von 35 USD auf 34 USD herab.

Betrachtung der ersten Quartalszahlen und Ausblick für 2017 

An den Zahlen zum ersten Quartal und dem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr dürfte es weniger liegen. Zwar ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal leicht zurück, unter dem Strich konnte dennoch mehr verdient werden. Das Nettoergebnis stieg auf 3,12 Milliarden von 3,04 Milliarden USD im Vorjahresquartal. Bereinigt verdiente Pfizer von Januar bis März 0,69 USD das entspricht einem Plus von 3 % gegenüber dem Vorjahr.

Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz ging hingegen um 2 Prozent auf 12,8 Milliarden USD zurück. Dabei brach der Umsatz mit der Potenzpille Viagra um 14 Prozent auf 339 Millionen USD ein. Außerdem belasteten Währungseffekte, eine geringere Anzahl an Verkaufstagen und der Verkauf des Infusionsgeschäfts die Erlöse.

Die Ziele für das laufende Gesamtjahr 2017 bestätigte das Unternehmen. Pfizer stellt damit einen Umsatz von 52 bis 54 Milliarden USD in Aussicht, nach 52,8 Milliarden USD ein Jahr zuvor. Beim bereinigten Gewinn traut sich das Pharmaunternehmen in diesem Jahr 2,50 bis 2,60 USD zu (Vorjahr: 2,40 USD).

Was ist da also los?

Dem Pharma-Schwergewicht machen vor allem das Auslaufen des Patentschutzes wichtiger Medikamente und eine stärker werden Konkurrenz von billigen Nachahmerprodukten zu schaffen. Pfizer wird sich auch künftig mit rückläufigen Umsätzen bei seinen älteren Produkten konfrontiert sehen und das Auslaufen von Patenten kompensieren müssen.

Da es aber bisher nicht gelungen ist, mit neuen Medikamenten für ein Umsatzwachstum auf Konzernebene zu sorgen, stellt sich diese Situation als Herausforderung dar. Daher ging das Unternehmen zuletzt verstärkt auf Einkaufstour. So kam beispielsweise im September das Biotechunternehmen Medivation dazu. Auch in Zukunft kann mit weiteren Übernahmen gerechnet werden. Jedoch dürften diese hinsichtlich des Potenzials als neue Wachstumstreiber zunehmend kritisch beurteilt werden. Die Perspektiven der Branche und für Pfizer dürften mittelfristig insbesondere durch den zunehmenden Preisdruck geprägt sein.

Charttechnische Betrachtung

Auch das Chartbild stellt für die Marktteilnehmer eine gewisse Herausforderung dar. Der Kurs befindet sich aktuell in der Spitze einer Dreiecks-Formation. Es muss also mit der baldigen Auflösung dieser gerechnet werden. Normalerweise gilt diese Art von Kursstruktur als Fortsetzung des vorherigen Trends. In diesem Fall müsste die Formation also bullisch aufgelöst werden.

Allerdings gibt die bisherige Wochenkerze zu bedenken. Sie bildet einen Doji und das direkt unter dem EMA 50. Sollte die Kerze diese Form beibehalten, könnten die jeweiligen Enden als Trigger-Marken gesehen werden. Beim überschreiten der oberen Marke um 33 USD, könnten weitere Kursgewinne bis in den Bereich um 35 USD anstehen. Die Möglichkeit einer mittelfristigen Trend-Fortsetzung wäre also gegeben. Beim Unterschreiten der 32,50 USD Marke, muss mit Abgaben bis in den Bereich um 31 USD und darunter sogar bis 27 USD gerechnet werden. Hier wäre auch das 38,20 % Fibo-Retracement der Aufwärtsbewegung von 2009 bis 2016 anzutreffen. In jedem Fall sollte der weitere Kursverlauf engmaschig beobachtet werden.

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