PFANDBRIEFBANK - Aktie im freien Fall?
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Erwähnte Instrumente
- Deutsche Pfandbriefbank AGKursstand: 4,080 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Deutsche Pfandbriefbank AG - WKN: 801900 - ISIN: DE0008019001 - Kurs: 4,080 € (XETRA)
Das Vorgängerunternehmen der Deutschen Pfandbriefbank, die Hypo Real Estate, war im Zuge der Finanzkrise von 2008 untergegangen. Sie hatte sich mit hypothekenbesicherten Wertpapieren auf dem US-Häusermarkt verspekuliert. Nun gerät auch die Deutsche Pfandbriefbank in Turbulenzen.
Nachdem die Ratingagentur S&P die Kreditwürdigkeit der Deutschen Pfandbriefbank von "BBB" auf "BBB-" und damit nur noch eine Stufe über Ramschniveau gesenkt hat, stürzte die Aktie des Immobilienfinanzierers am Donnerstagvormittag zeitweise um 12 % ab, konnte sich anschließend aber wieder etwas erholen.
US-Gewerbeimmobilien: Hier braut sich etwas zusammen!
Auf dem gigantischen US-Gewerbeimmobilienmarkt droht eine schwere Krise. Hintergrund ist, dass in der Niedrigzinsphase zahlreiche Immobilienprojekte finanziert wurden, die jetzt gleich von zwei Seiten in Bedrängnis geraten: Nach der Corona-Krise haben zahlreiche Unternehmen ihre Büroflächen verringert und die Leerstände sind gestiegen, weil die Mitarbeiter vermehrt vom Homeoffice aus arbeiten. Die höheren Leerstände bedeuten für die die Immobilieneigentümer geringere Mieteinnahmen. Auf der anderen Seiten müssen die Projektentwickler deutlich höhere Zinsen zahlen, weil das Zinsniveau insgesamt deutlich gestiegen ist. Immobilienprojekte werden typischerweise mit viel Fremdkapital, also Krediten, finanziert. Einer dieser Kreditgeber für den US-Gewerbeimmobilienmarkt ist die Deutsche Pfandbriefbank.
Sollten größere US-Immobilienentwickler wegen gesunkener Mieteinnahmen und gleichzeitig gestiegener Mieten nicht mehr in der Lage sein, ihre Kredite zu bedienen, würde das die kreditgebenden Banken in Bedrängnis bringen. Unter diesen Banken befindet sich neben zahlreichen US-Regionalbanken auch die Deutschen Pfandbriefbank sowie weitere Finanzinstitute wie die Deutsche Bank. Die Banken haben ihre Risikovorsorge wegen der Probleme bereits angepasst, allerdings ist nicht klar, ob die bisherigen Rückstellungen ausreichen. Die Probleme auf dem US-Gewerbeimmobilienmarkt könnten sich im Jahresverlauf noch verschärfen, weil zahlreiche Immobilienentwickler auslaufende Kredite ablösen müssen, und nun deutlich höhere Zinsen zahlen müssen.
Fazit: Der Aktienkurs der Deutschen Pfandbriefbank hat sich seit dem vergangenen Sommer fast halbiert. Zuletzt hat sich der Abwärtstrend noch beschleunigt. Sicherheitsbewusste Anleger lassen die Finger von dem Papier, denn auch eine Pleite des Instituts kann im schlimmsten Fall wohl nicht ausgeschlossen werden. Für Trader können sich in Abhängigkeit von der Nachrichtenlage aber Chancen auf beiden Seiten ergeben.
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