Analyse
10:25 Uhr, 13.12.2023

PERNOD RICARD – Stützt das umfangreiche Rückkaufprogramm die Aktie?

Wie erwartet hat Pernod Ricard im ersten Quartal 2023/24 keine Bäume ausgerissen. Dennoch wird für das Gesamtjahr mit Zuwächsen gerechnet.

Erwähnte Instrumente

  • Pernod-Ricard S.A. - WKN: 853373 - ISIN: FR0000120693 - Kurs: 155,250 € (XETRA)

Der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard hat im Zeitraum von Juli bis Ende September 3,04 Mrd. EUR umgesetzt. Damit wurde der Vorjahreswert von 3,31 Mrd. EUR um gut 8 % verfehlt. Das war vom Unternehmen bereits bei Vorlage der Geschäftszahlen für 2022/23 im Sommer so prognostiziert worden, sodass sich die negativen Überraschungen in Grenzen hielten. Ergebniskennzahlen werden in den Quartalsberichten leider nicht publiziert.

Hauptursache war die schwächere Entwicklung mit einem Minus von jeweils rund 8 % im US-Markt und in China. Dabei muss fairerweise berücksichtigt werden, dass die Geschäfte im Vorjahr überdurchschnittlich gut liefen und sich das Marktumfeld inzwischen wieder normalisiert hat. Vor allem im Einzelhandel müssen die zum Teil hohen Lagerbestände erst abgebaut werden. Für den weiteren Jahresverlauf 2023/24 ist das Management für die USA und China jedoch optimistisch gestimmt.

Stabil präsentierten sich die Geschäfte in Asien ohne China und im Rest der Welt. Dabei konnte in Ländern wie Japan und Korea mit Marken wie Chivas Regal oder auch Martell sogar ein zweistelliges Wachstum erreicht werden. Gute Zuwächse waren in Ländern wie Thailand, den Philippinen, Nigeria und auch in der Türkei zu verzeichnen. In Europa war ein kleines Plus von etwa 1 % zu verzeichnen. Als treibende Kräfte präsentierten sich neben dem Heimatmarkt Frankreich auch Deutschland und Polen.

Jahresendgeschäft sollte frischen Schwung bringen

Laut CEO Alexandre Ricard sollte die Talsohle nun durchschritten sein und die Rückkehr auf den Wachstumspfad gelingen. Das zweite Quartal, in welches das Weihnachts- und Silvestergeschäft fällt, ist traditionell das umsatzstärkste bei Pernod Ricard. Eine Guidance für Q2 hat das Unternehmen nicht veröffentlicht. Analysten rechnen jedoch mit einem Umsatz von um die 3,84 Mrd. EUR, was leicht über dem Vorjahreswert von 3,81 Mrd. liegen würde.

Den in diesem Jahr stark unter die Räder gekommenen Aktienkurs nutzt die Gesellschaft indes fleißig zum Rückkauf eigener Aktien. Im ersten Quartal wurden Pernod-Aktien im Volumen von 150 Mio. EUR erworben. Für das gesamte Geschäftsjahr werden 500 bis 800 Mio. EUR angestrebt.

Fazit: Von der kleinen Erholungsrally im Oktober und November ist nicht viel übriggeblieben. Die Pernod Ricard-Aktie notiert inzwischen wieder auf einem Mehrjahrestief. Die ganz großen Impulse sehe ich aktuell für die Aktie zwar nicht, das Aktienrückkaufprogramm könnte aber zumindest für etwas Stabilität sorgen. Auf die Beobachtungsliste kann man sich den Wert jedoch mal setzen. Die kanadische RBC sieht das Kursziel bei 170 EUR.

Jahr 2022/23 2023/24e* 2024/25e*
Umsatz in Mrd. EUR 12,14 12,37 13,09
Ergebnis je Aktie in EUR 9,11 9,08 9,95
KGV 17 17 16
Dividende je Aktie in EUR 4,70 4,70 5,01
Dividendenrendite 3,03 % 3,03 % 3,23 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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