PCs sind günstig, wo bleibt die Nachfrage?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Henry Douglas, ein Computer Netzwerk Spezialist der US-Regierung, könnte seinen Heimcomputer mit einem PC tauschen, der 10 mal schneller ist und einen um 50% tieferen Preis hat, als noch der PC, den er 1996 gekauft hatte. Doch er kauft sich keinen neuen PC, auch wenn die Preise in den letzten Wochen um rund 30% gefallen sind, basierend auf Daten vom US-Arbeitsamt.
"Es gibt keinen Grund für mich, meinen Computer zu tauschen, alles was ich damit mache, ist ins Internet gehen," so Douglas vor einem CompUSA Laden in Morrow im US-Bundesstaat Georgia, nahe Atlanta. "Und wenn ich einen neuen Computer bräuchte, würde ich ihn nicht hier kaufen."
Douglas sagt, dass er sich seinen nächsten Computer bei einem "White Box Maker" kaufen wird. Solche Läden bieten in den USA ein Upgrade eines PCs an und verlangen dafür nur Preise um die $375. Dies ist eine weitere Bedrohung für die PC-Fabrikanten Dell, Compaq, Gateway und Hewlett-Packard, die ihre Preise senken.
Der Umsatz im PC-Sektor fiel gegenüber dem Vorjahresquartal um 3.5% auf 11 Mio. Einheiten, so eine Studie der Gartner Dataquest. Während die neuen Computer zwar mehr Power haben, kommen die meisten Leute auch mit weniger Pferdestärken zurecht, so die Meinung von Analysten.
"Der Großteil des Mainstream Marktes würde den Unterschied garnicht bemerken, daraus kann man schließen, dass sie auch kein Premium dafür bezahlen werden," so Jim Waggoner, Analyst bei Sands Brothers & Co., einem in New York ansässigen Investment Dienstleistungs Unternehmen.
Computer Hersteller sprechen eine andere Sprache. So hat Hewlett-Packard in seinem am Mittwoch veröffentlichten Ergebnis für das am 30. April abgelaufene Quartal berichtet, dass der Umsatz um 3.5% auf $11.6 Mrd. zurückgegangen ist. Die Unternehmen senken ihre Preise, um aus zögerlichen Interessenten potentielle Käufer zu machen.
Der durchschnittliche Verkaufpreis eines PCs hat sich von $2034 im Jahr 1995 auf $1045 fast halbiert. Dies berichtet Gillian Muson, Analystin bei Morgan Stanley Dean Witter.
Einige Heimcomputer werden einige Hundert Dollar unter diesem Durchschnitt angepreist. So gibt Dell seinen günstigsten Computer, den Dimension L, zu einem empfohlenen Verkaufspreis von $679 in den Markt. Das Angebot umfasst eine 20 Gigabyte Festplatte, 128 Megabyte RAM, eine 700 Megahertz CPU, einen 15 Zoll Monitor und kostenfreien Versand über das Festland.
Doch haben die PC-Hersteller einen Vorteil beim Senken der Kosten: Die Lieferanten der PC-Fabrikanten liefern ihre Produkte ebenfalls günstiger aus.
Intel verlangt weniger für seine Prozessoren, um an AMD keine weiteren Marktanteile zu verlieren. AMD hat bekanntgegeben, zwei neue Prozessoren für Notebooks in die Produktpalette aufgenommen zu haben, die 30% weniger Betriebsspannung benötigen.
Der Preis von PCs ist im April um 4.4% und im März um 2.2% gefallen. Dies gibt das Arbeitsamt in den USA am Mittwoch bekannt. Der dreimonatige Rückgang um 33% gehörte zum größten Preisverringerungen einzelner Güter im heute gemeldeten Konsumentenpreisindex.
"Solange der Kunde nicht willig ist, einen neuen PC zu kaufen oder einfach so Geld zum Fenster hinaus zu werfen werden wir keinen Kunden haben," so Waggoner weiter.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.