Orangensaft hat 14% Aufwärtspotenzial
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Neben Silber und Zucker sehen wir auch den Future für gefrorenes Orangensaftkonzentrat kurzfristig in einem besseren Licht. Die Preise könnten auf ein neues 3 1/2-Jahreshoch bei 190 cents ansteigen.
Das US-Landwirtschaftsministerium veröffentlichte am Freitag den wichtigen WASDE-Bericht. Demnach wird Florida, der wichtigste Orangenproduzent des wichtigsten Exportlandes für Orangensaftkonzentrat, USA, 3 Millionen Kisten weniger Orangen produzieren, als bisher angenommen.
42% aller Orangen auf dem Exportmarkt kommen aus dem Süden der USA, wo im Sommer und Herbst Hurrikans die Orangenhaine bedrohen. Das war noch nicht immer so. Früher standen die meisten Orangenbäume noch weiter im Norden Floridas und waren von den Hurrikans im Süden relativ gut geschützt. Wegen der Gebirgsketten, die vertikal zur amerikanischen Landmasse verlaufen, kann es immer wieder, trotz tropischer Temperaturen in Florida, zu plötzlichen Frosteinbrüchen kommen. Man hatte deshalb die Plantagen mehr und mehr in die südlichen Gebiete Floridas verlegt, ohne an Hurrikans zu denken. Die Preise stiegen im letzten Jahr schnell an, als Hurrikans viele Zitrusplantagen in Florida zerstörten. Da Orangen mehrjährige Pflanzen sind, kann die Produktion nicht beliebig von einem auf das andere Jahr ausgeweitet werden. Wird eine Plantage von Hurrikans zerstört, so dauert es 3-7 Jahre, bis die neu gepflanzten Bäume verwertbare Früchte tragen. Des einen Leid ist des anderen Freud! So auch bei Orangensaft, denn Brasilien rückte in den letzten Jahrzehnten vom unbedeutenden Grenzanbieter zum Weltmarktführer für den Vitamindrink auf. Seit den 80er Jahren konnte das Land am Zuckerhut seine Produktion mehr als verdoppeln. Ungeachtet dessen notieren die Orangensaftpreise heute nur noch rund ein Drittel unter ihren historischen Höchstständen.