Kommentar
16:41 Uhr, 24.03.2005

Oracle – Gefrässige Kalifornier

Die in Redwood, Kalifornien, ansässige Gesellschaft entwickelt und vertreibt Anwendungssoftware für Unternehmen. Mit den Produkten des seit 1977 tätigen Unternehmens gelingt es den Kunden, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und gegenüber der Konkurrenz Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Hauptgeschäftszweig ist die Datenbankentwicklung, mit der das Unternehmen eine überragende Marktstellung innehat. Im Bereich der relationalen Datenbankmanagementsysteme liegt Oracles Marktanteil weltweit bei 41,3 Prozent. Aktuell ist die Oracle 10g Datenbank das Flaggschiff des Unternehmens. Haupteinsatzbereich dieses Produkts ist die Nutzung als Grundlage für unternehmensweite Data-Warehouses, mit denen die Kunden ihre gesamten Daten archivieren, verwalten und auswerten können. Auf Grund der ständig wachsenden Menge an Daten besteht für die Unternehmen ein ständiger Zwang, aus diesen Daten Informationen zu gewinnen, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Der Konzern, der rund 40.000 Mitarbeiter beschäftigt, ist daher in einem Wachstumsmarkt tätig, da die Unternehmen gezwungen sind, in regelmäßigen Abständen ihre Software zu erneuern. Ein Phänomen, was dem Privatanwender sicher nicht unbekannt vorkommt.

Die Aktie des US-Software-Konzerns machte in letzter Zeit vor allem durch Übernahmen von sich reden. Nach dem Abschluss des milliardenschweren Kaufs von Peoplesoft vor zwei Monaten gelang es dem Unternehmen nun durch ein verbessertes Angebot für die amerikanische Retek die SAP aus dem Rennen zu werfen. Oracle übernimmt Retek nun zu 11,25 USD je Aktie und bietet damit mehr als der deutsche Konkurrent aus Walldorf. Insgesamt zahlt Oracle 670 Millionen USD für die Übernahme. Der Abstand zu SAP, der Nummer eins bei Unternehmenssoftware, wurde somit weiter verringert.

Am Dienstag dieser Woche gab Oracle die Zahlen für das dritte Quartal bekannt. Danach sank der Überschuss nach US-GAAP von 635 Millionen USD auf 504 Millionen USD. Vor Restrukturierungsaufwendungen und weiteren Kosten für die Peoplesoftübernahme konnte der Überschuss jedoch auf 814 Millionen USD gesteigert werden. Der nach US-GAAP bilanzierte Umsatz konnte um 16 Prozent auf 2,95 Milliarden USD gesteigert werden. Damit konnte Oracle die Mehrheit der Analysten deutlich übertreffen, die im Durchschnitt nur mit 2,51 Milliarden USD gerechnet hatten.
Die Erlöse mit Unternehmenssoftware konnten um 15 Prozent und die Lizenzeinnahmen für Datenbanken um 12 Prozent gesteigert werden. Laut Konzernchef Larry Ellison konnte Oracle im Geschäftsfeld Datenbanken dem Konkurrenten IBM weitere Marktanteile abnehmen.

Angesichts der guten Ergebnisse im dritten Quartal und dem positiveren Ausblick erwartet der Konzern für das gesamte Geschäftsjahr 2004/2005, das im Mai endet, nun 0,64 bis 0,65 USD Gewinn je Aktie, nachdem man bisher von 0,62 USD ausgegangen war.

Diskont-Zertifikate-Anleger können an den guten Aussichten des Unternehmens partizipieren. Da die Aktie in Dollar notiert, müssen Anleger zusätzlich auf die Währung achten. Das Diskont-Zertifikat mit einem Höchstbetrag von 14,00 Dollar lässt Anlegern noch Spielraum für Kursgewinne, ohne das Rabatt-Prinzip zu vernachlässigen.

Diskont-Zertifikat auf Oracle:

WKN: DB0 F6J
Höchstbetrag: 14,00 US-Dollar
Laufzeit: 15.06.2006
Preis: 8,86 Euro

Disclaimer:
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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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