Online Broker auf dem richtigen Weg?
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Comdirect Bank
Sparmaßnahmen greifen
Mit dem Beginn der Börsenbaisse brachen auch für die Discountbroker schwere Zeiten an. Durch konsequente Sparmaßnahmen ist es der Comdirect Bank, Deutschlands größtem Discountbroker, gelungen, wieder die Gewinnzone zu erreichen. Allerdings ist der SDAX-Wert nach dem jüngsten Kursanstieg nicht gerade billig.
Die Weichen gestellt
Die goldenen Zeiten an der Börse sind längst vorbei. Mit dem Beginn der Baisse am Aktienmarkt stürzten auch die Discountbroker in eine Krise. Nach zwei Verlustjahren in Serie dürfte die Comdirect Bank, die größte deutsche Direktbank, in diesem Jahr aber endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Durch konsequente Kostensenkungen ist die Commerzbank-Tochter wieder auf Erfolgskurs.
Gutes erstes Quartal
Die Comdirect ist auf dem richtigen Weg, wie die Zahlen des ersten Quartals beweisen. Obwohl die Provisions- und Zinsüberschüsse rückläufig waren, gelang dank eines straffen Kostenmanagements ein positives Ergebnis. Nach Steuern verdiente das Unternehmen aus Quickborn 2,4 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 1,8 Millionen Euro angefallen. Verantwortlich dafür war der deutlich niedrigere Verwaltungsaufwand, der von 38 auf 29 Millionen Euro sank. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg von 0,3 auf 4,7 Millionen Euro und erreichte damit bereits in den ersten drei Monaten das Niveau des gesamten Vorjahres.
Weniger Kunden
Noch ist die Krise nicht vorbei. Die Zahl der Kunden ging weiter zurück und lag Ende März bei 614.000. Ende vergangenen Jahres waren es noch 622.000 gewesen, vor einem Jahr sogar noch 647.000. Die ausgeführten Kundenaufträge gingen gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Millionen auf 1,3 Millionen zurück. Wie die Konkurrenz reagiert auch die Comdirect Bank auf die nachlassende Ordertätigkeit der Anleger mit einer verstärkten Neuausrichtung auf die Beratung. So will Achim Kassow künftig nicht nur Online-Trader ansprechen, sondern auch anspruchsvolle Kunden, die Wert auf persönliche Finanz- und Vermögensberatung legen. Zu diesem Zweck sollen bis 2006 rund 180 Top-Berater eingestellt werden.
Auf dem richtigen Weg
Die Comdirect scheint auf dem richtigen Weg zu sein, die Abhängigkeit von der allgemeinen Börsensituation weiter zu verringern. Bis Mitte des Jahres soll der Mitarbeiterstamm auf rund 565 reduziert werden. Durch den Sparkurs ist man in der Lage, auch in der nach wie vor schwierigen Marktphase Gewinne zu erzielen. Außerdem scheint die Neuausrichtung vom reinen Onlinebroker zur Bank, die auch Beratung anbietet, das geeignete Mittel, um künftig wieder zu wachsen. Allerdings ist die Aktie trotz zu erwartender Gewinnsteigerungen nicht gerade billig. Das KGV auf Basis der geschätzten Gewinne für das kommende Jahr liegt bei über 30. Die Aktie der Comdirect ist vor diesem Hintergrund nicht mehr als eine Halteposition.
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