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13:25 Uhr, 23.12.2004

Ölpreis wieder unter $44, Yukos-Versteigerung hilft

Die Ölnotierungen driften am Donnerstag weiter gen Süden, nachdem sie am Mittwoch nach überraschend gemeldeten Anstiegen bei den US-Rohöllagerbeständen deutlich zurückgingen. US-Leichtöl, gemessen an den Februar-Futures des US Light Sweet Crude Futures, geben in New York zur Stunde um 39 cents auf $43.85 ab. Am Mittwoch fiel das schwarze Gold um $1.52. Für Erleichterung sorgt auch die zunächst geklärte Situation um den russischen Ölmulti Yukos. Anfang der Woche hatte die russische Regierung den angeschlagenen Konzern versteigert und zurück in Staatseigentum geführt.

Der russische Ölkonzern Yukos gehört zu großen Teilen nun dem staatseigenen Konzern Rosneft, so Presseberichte am Donnerstagmorgen (Boerse-go.de berichtete). Rosneft sei nun der neue Besitzer von Yuganskneftegaz, nachdem der Konzern 100% der Anteile an der Yukos-Tochter von dem bisher unbekannten Konzern Baikalfinansgroup übernommen hatte, hieß es. Gemäß einem Interfax-Bericht habe sich ein Sprecher von Rosneft dahingehend geäußert. In einer Auktion am Sonntag, die geheim abgehalten wurde, hatten russische Behörden Yukos zerschlagen. Yukos ist der größte Ölproduzent Russlands.

Das Energieministerium hatte am Mittwoch gemeldet, dass die Rohöl-Reserven der Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche um 2,1 auf 295,9 Millionen Barrel gestiegen sind. Bei den Destillaten (Heizöl, Diesel) habe sich ein Zuwachs von 600.000 auf 119,9 Millionen Barrel, beim Benzin von 1,8 auf 211,4 Millionen Barrel ergeben.

Diese Tendenz wurde auch vom American Petroleum Institute bestätigt. Hier wurde beim Rohöl ein Anstieg um 2,9 Millionen Barrel gemeldet. Die Destillate sollen sich um 315.000 Barrel und die Benzin-Vorräte um 4,2 Millionen Barrel vergrößert haben.

Die meisten Analysten hatten wegen des kalten Wetters in den USA sowohl beim Rohöl als auch bei den Destillaten mit einem Rückgang gerechnet. Der Februar-Rohöl-Future gibt an der Nymex derzeit dementsprechend 1,66 auf 44,10 Dollar pro Barrel ab.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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