Analyse
07:45 Uhr, 25.10.2016

Ölpreis (WTI) - Werde vorsichtig! Es sind wieder zuviele Spekulanten long!

Das Saisonalitätsmuster mahnt zur Vorsicht und die COT Daten, die aufzeigen, dass sich Hinz und Kunz in Öl eingekauft haben ...

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 50,595 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 50,595 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Es gibt mehrere Gründe, die mich den Ölpreis betreffend vorsichtig werden lassen. Übergeordnet bleibe ich bullisch, es muß zunächst aber mit einer erhöhten Schwankungsanfälligkeit des schwarzen Goldes gerechnet werden.

Da wäre als erstes gewichtiges Argument das Saisonalitätsmuster von Öl, das in der folgenden Chartgrafik rot abgetragen ist. Graublau ist der Ölpreisverlauf in diesem Jahr dargestellt. Sie sehen, dass das letzte Quartal statistisch gesehen einen eher fallenden Ölpreis zeigt.

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Der eigentliche Grund für die Vorsicht sind aber die COT Daten von Öl. Diese Daten werden freitags Nachmittag von der CFTC in den USA veröffentlicht. Diese Daten zeigen zuletzt eine starke Zunahme der Longpositionierung des spekulativen Kapitals. Bei der Auswertung des Goldpreises in diesem Jahr hatte ich die Auswirkungen einer zu starken Longpositionierung unterschätzt. Die beiden eingestreuten Korrekturen im Gold hatte ich in dieser Ausdehnung nicht erwartet. Man lernt nie aus. Extreme Readings im Bereich der COT Daten werden mich ab jetzt vorsichtiger werden lassen. Im Ölpreis entsteht seit Wochen wieder ein solcher extremer Überhang!

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Wenn ich mit Kollegen in den USA spreche, argumentieren die plötzlich alle mit dem großen inversen SKS Boden und dem von der OPEC beschlossenen Oil Freeze. Es haben sich zuviele Trader in Öl eingekauft, die Stimmung ist zu gut.

Vor wenigen Tagen war Marc Faber wieder Interviewgast von CNBC. Und der ist plötzlich ausgesprochen bullisch für Öl. Der Ölpreis werde bald bei 70 $ pro Barrel stehen. Das ist der Punkt, an dem bei mir die Alarmglocken schrillen. Faber hat unglaublich viel Hintergrundwissen, unglaublich viel Erfahrung, aber sein Timing war in der Vergangenheit schlecht.

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Der stärker werdende US-Dollar kann dem Ölpreis phasenweise tendenziell zusetzen. Es liegt eine gegenläufige Korrelation vor.

Kommen wir ganz konkret zum aktuellen Chartbild.

Bei rund 52 $ liegt im WTI Öl ein wichtiger Widerstand in Gestalt der Nackenlinie des großen inversen SKS Bodens im Markt. Meines Erachtens muß einkalkuliert werden, dass sich das Ölpreisgeschehen hier zunächst festfahren und in eine eingestreute Korrektur übergehen könnte.

Übergeordnet bin ich bullisch, "zunächst" aber den Ölpreis betreffend defensiv/vorsichtig ausgerichtet. Das erste Kursziel des Bodens liegt bei 64,61 $. Erst bei einem nachhaltigen, impulsiven Anstieg über 52 $ pro Barrel dürfte der Impuls bis 64,61 $ starten.

Jeden Montag um 19.00 Uhr findet die Tradingsendung von der BNP Paribas und GodmodeTrader.de/ Guidants.com mit rund 1.000 Teilnehmern statt. Das "Rendezvous mit Harry". Sie sind herzlich eingeladen, die Teilnahme ist kostenlos. Sie müssen sich lediglich einmal kostenfrei anmelden.

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Ölpreis (WTI) - Es kommt anders, als die meisten denken! Festhalten!

20.08.2016 - 07:00 Uhr

Auch die Ölpreiserholung der letzten Wochen wird kopfschüttelnd von Häusern wie Barclays und Morgan Stanley zur Kenntnis genommen und kommentiert. Mit Fundamentals habe diese nichts zu tun. Ich kann dazu nur Folgendes festhalten: Es sind Menschen, die mit ihren Transaktionen die Kurse bestimmen. Vielleicht interessiert die Masse der im Öl aktiven Marktteilnehmer die Fundamentals derzeit nicht ? Vielleicht sieht die Herde der Marktteilnehmer derzeit etwas, was Analysten noch nicht sehen ? Etwa den seit dieser Woche ausbrechenden festlandchinesischen Aktienmarkt ? Und nochmals. Der Ölpreis kommt durch Menschenhand zustande. Und wenn die Masse der Marktteilnehmer derzeit bereit ist immer höhere Preise zu zahlen, dann ist das eine Tatsache, die es zu akzeptieren gilt.

Der Öl-Future ist einer meiner Lieblings-Basiswerte auch in diesem Jahr. Das Öl-Trading hat sicherlich ein Viertel zu der Performance des Echtgelddepots AC20 beigetragen, das Depot weist seit Anfang 2016 eine Performance von 143 % auf. Mehr dazu unten in dieser Analyse.

Ölpreis (WTI): 48,52 $ pro Barrel.

Seit August 2015 hat sich im Ölpreis ein inverser SKS Boden ausgebildet, dessen rechte Schulter durch den dynamischen Anstieg der letzten Wochen aufgebaut wird. Bemerkenswerterweise ist diese inverse SKS direkt unterhalb der Aufwärtstrendlinie (grün gestrichelt) seit 1998 gelagert. Sie wollen also wieder zurück auf besagte Trendlinie. Würde die SKS regulär nach oben aufgelöst werden, dann müßte der Ölpreis mittelfristig bis mindestens 64 $ ansteigen.

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Schauen wir uns den Ölpreisverlauf seit April 2015 im Tageschartintervall (1 Kerze = 1 Tag) etwas genauer an.

Seit Wochen läuft ein Shortsqueeze-getriebener Anstieg. Sehr dynamisch. Mit aktuell 48,50 $ steht Öl jetzt an einem Widerstand, ein projeziertes Retracement, das auf der Chartgrafik nicht eingeblendet ist. Hier kann der Kurs nach unten abprallen. Bei 50 $ liegt die langfristige Aufwärtstrendlinie im Markt. Auch an ihr kann der Kurs nach unten abprallen. Es folgt die Nackenlinie der inversen SKS, die bei 51,70 $ verläuft. Die mehrwöchige Erholungsphase dürfte sich also nicht mehr so dynamisch durchgehend durchsetzen. Bei 48,50 $, bei 50 $ und 51,70 $ ist mit Gegenwehr der Bären zu rechnen.

Steigt der Ölpreis (WTI) auf Wochenschlußkursbasis (mit bullischen Tageskerzen) über 52 $ an, generiert dies ein mehrmonatiges Folgekaufsignal mit Kurszielen von 55,34 $, 57,95 $ und 64,61 $ pro Barrel.

Wenn dieses Signal tatsächlich ausgelöst werden sollte, wäre dies grundsätzlich durchaus positiv für die Aktienmärkte zu werten.

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6 Kommentare

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  • FRA-4333
    FRA-4333

    wäre jedenfalls nicht schlecht, wenn 200k abgebaut werden bevor es weiter aufwärts gehen sollte

    13:30 Uhr, 25.10. 2016
  • schimpanse69
    schimpanse69

    2long2read

    Weygand mahnt Vorsicht zu Long.

    => ab sofort long

    13:25 Uhr, 25.10. 2016
  • Chronos
    Chronos

    Sehr guter Beitrag für mich als Swing @ Brent nur etwas zu verzögert.

    Analog dem Gold, bei einer angesprochenen Konsoliidierung wurde man von den Goldbugs fast verprügelt, selbst der Hinweis das erst Silber und Kupfer (Palladium) anziehen muss um einen breiteren Boden auszubilden half nicht.

    Ich nehme bei brent seit Wochen die short Seite raus und habe auch in den longterms umgeschichtet. Läuft alles rund, wie ein baby-Popo.

    Einen short sehe ich nicht (zumindest nur via futures umzusetzen und nur auf 2-3 Wochen Frist) im Kalender habe ich dafür Mitte Nov platziert und vermerkt.

    10:34 Uhr, 25.10. 2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • xAZSx
    xAZSx

    1+ für den beitrag^^

    07:56 Uhr, 25.10. 2016

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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