Ölpreis steigt weiter - gutes Börsenklima setzt sich bei Öl-Aktien fort

Der Ölpreis für amerikanisches WTI Crude Oil notiert mit aktuell 90,29 USD nahe dem längerfristigen Hoch von 92,58 USD. Seit Ende August diesen Jahres hat sich der Ölpreis sukzessive von 72 USD auf nun über 90 USD hochgearbeitet. Nachrichten über militärische Ausschreitungen in Nigeria vom letzten Freitag haben den kürzlichen Höchststand im Ölpreis generiert. Nigerianisches Öl ist süss, leicht und wenig schwefelhaltig und wird von Raffinerien in den USA bevorzugt verarbeitet. Jede Beeinträchtigung Nigerianischer Ölexporte in die USA hat daher umittelbar negative Auswirkung auf die US-Ölvorräte und US-Raffinerien, die auf andere Ölvorkommen mit vergleichbarer Qualität zurückgreifen müssen.

Das US-Energieministerium rechnet damit, dass der globale Ölverbrauch 2011 um 1,7% wachsen wird. Für die globale Fördermenge erwarten die Experten ein Wachstum von lediglich 0,9%. Allerdings gibt es auch Marktteilnehmer, die davon ausgehen, dass die OPEC ihre Förderung deutlich ausweitet, um somit der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Als konjunkursensitiver Rohstoff liegt das Augenmerkt im Ölmarkt auf den globalen Konjunkturzyklen. Sollte die Konjunktur in den entwickelten Ländern oder auch in den Emerging Markets abkühlen, könnte dies direkt auf den Ölpreis drücken.

Betrachtet man die Terminkurve, so fällt auf, dass trotz der genannten Faktoren Marktteilnehmer nicht ganz so bullisch auf Öl sind. Während die Terminkurve bis zum Dezember 2011 Kontrakt noch im Contango notiert, fällt sie bis Dezember 2014 in eine Backwardation-Phase. Das heisst für 2011 haben Marktteilnehmer einen weiterhin positiven Marktausblick auf das Öl. Für die Zeit danach müssen Anleger die Marktkonstellation genauer analysieren.

Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA signalisieren eine weitere Dynamisierung der Wirtschaftsaktivität. Dies könnte sich gleichzeitig in einem höheren Ölbedarf niederschlagen. Darüber hinaus könnten zahlreiche institutionelle Aktuere am Markt zum Jahresbeginn ihre Allokation in Energierohstoffen - und hier vornehmlich Crude Oil - aufstocken. Gemäss den Statistiken der U.S: Commodity Futures Trading Commission (CFTC) stiegen die Netto-Long-Positionen in der Woche zum 28. Dezember um knapp 8000 Kontrakte und erreichten mit 202.221 Kontrakten ein neues Allzeithoch. Dennoch bleibt der Konjunkturausblick gerade für die USA unsicher. Eine Abkühlung der US-Wirtschaft, sowie ein Anwachsen der Erdölvorräte könnte entsprechend auf den Ölpreis drücken.

Bei einer Investition in Öl-Futures werden Anleger oft mit einer Contango-Situation konfrontiert. Dies bedeutet, dass Kontrakte mit längeren Laufzeiten deutlich teurer sind, als solche mit kürzeren Laufzeiten. Wie bereits angedeutet, liegt die Terminkurve bei Erdöl bis Ende diesen Jahres in einer Contango-Formation. Gewinne aus auslaufenden Futureskontrakten werden daher beim Rollen in den nächst längeren Futureskontrakt von den daraus generierten Rollverlusten teilweise aufgezehrt. Eine reine Aktienanlage wiederum bringt nicht die gewünschte Portfoliodiversifikation, die sich Anleger aus einem Rohstoffinvestment erhoffen. Aus diesem Grund hat Vontobel einen Index entwickelt, der bei Contango-Situationen in Ölaktien, und bei Backwardation-Situationen in Ölfutures investiert.

Index-Zertifikat auf den Vontobel Oil-Strategy Index