Ölpreis kommt von Höchstständen zurück
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USA: Die Konzentration der Händler galt weiterhin dem Ölpreis, der in dieser Woche eine Konsolidierungspause einlegte und nach fünf Tagen sinkender Kurse wieder deutlich von seinen jüngsten Höchstständen entfernt ist. Mit dem sinkenden Ölpreis stiegen die Kurse an den Börsen, dennoch gehen einige Volkswirte davon aus, dass der Ölpreis in Anbetracht des bevorstehenden Winters, der Situation im Irak und der hohen Nachfrage aus dem asiatischen Raum weiterhin auf hohem Niveau bleiben wird, und damit den Konjunkturoptimismus in den USA dämpfen könnte. Neben dem Ölpreis gaben gemischte Konjunkturdaten - Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und Absatz neuer Einfamilienhäuser - gemischte Signale zur Wirtschaftslage der USA. Damit einher zeigte sich nach Einschätzung einiger Analysten eine auf neue Impulse - Daten zum BIP und die Rede Alan Greenspans am Freitag - wartende Haltung der Investoren, die sich die ganze Woche über in einem niedrigem Handelsvolumen zeigte. Die Gefahr eines kurzfristigen Rückgangs der Kurse ist ein wenig angestiegen. Sollten diese ermäßigten Kurse eintreffen, würden wir diese als Kaufgelegenheit ansehen. Mittelfristig eingeschätzt sehen wir den US-Markt weiterhin als kaufenswert.
Europa: Wie schon in der vorigen Woche blieb auch diese Woche der hohe Ölpreis das dominante Thema an den europäischen Börsen. Die wichtigsten Indizes zeigten nach Entspannung am Ölmarkt - der Ölpreis hat sich wieder deutlich von der 50$-Marke entfernt - und positiven Vorgaben von den US-Börsen eine kräftige Erholung, wenn auch die Handelsumsätze auf niedrigem Niveau blieben. Neben dem Ölpreis zeigte sich auch der nachgebende Euro als Stütze für die europäischen Börsen. Allgemein konnten von dieser Situation vor allem Autowerte und Fluggesellschaften überproportional profitieren. Eine weitere Unterstützung fand der DAX durch den weniger stark als erwartet gesunkenen IFO-Geschäftsklimaindex, dessen relativ gute Daten jedoch nach Einschätzung der Volkswirte weiterhin vermehrt auf die gute Exportkonjunktur als auf die Binnennachfrage zurückzuführen ist. Alle europäischen Märkte konnten diese Woche deutlich zulegen: DAX +2.94%, CAC40 +2.41%, FTSE100 +2.09%. Im Einklang mit unserer Einschätzung zu den US-Märkten sehen wir auch Europa weiterhin als kaufenswert. Rückschläge sollten begrenzt sein und sind uns dabei willkommen.
Asien: Im Einklang mit den europäischen Börsen und etwas stärker als der amerikanische Nachbar konnte sich der Kabuto-Cho über Kurszuwächse freuen. Das von uns erwartete langsame Herantasten an 11.500 Indexpunkte konnte auch von etwas schwächeren Arbeitsmarktdaten, sowie leicht deflationärer CPI Daten nicht gestoppt werden. Insgesamt hat der Nikkei mit der abgelaufenen Handelswoche auch einiges an Marktpsychologie zu korrigieren gewusst, sodass sich nunmehr auch auf kurze Sicht wieder ein erfreuliches Bild zeichnet.
Obwohl die Korrelation zu den US-Märkten nicht übermäßig hoch ausfällt, werden sich aber auch japanische Anleger - insbesondere vor dem Hintergrund des 6.3%igen Anstiegs vom Tief vor zwei Wochen - eines Rücksetzers nicht erwehren können, sollte ein entsprechender Impuls vom S&P ausgehen. Nachdem die wirtschaftliche Situation aber weiterhin deutlich für Asien spricht, Kursrückschläge in der derzeitigen Situation begrenzt ausfallen sollten, behalten wir unsere positive Einstellung bei.
Anleihemärkte & Währungen
Eine Woche ohne Überraschungen in den veröffentlichten Konjunkturdaten geht zu Ende und die Kurse im 10jährigen Anleihensegment zeigen sich weitgehend unverändert. Der erneute Test der erreichten Renditetiefstände bei 4.2% wird zur Feuerprobe der Konjunkturpessimisten. Bei Real-Zinsen von knapp 1.25% im 10-jährigen Bereich und einer FED, die einen steigenden Zinszyklus eingeleitet hat, kann auch die sich mittlerweile abgeflachte Zinsstrukturkurve kaum mehr Unterstützung bieten. Wir gehen daher bei erneutem Tiefstand bei 4.2% von einem dynamischen Kursverfall - damit einem Renditeanstieg - aus, der bei ca. 4.4% seine erste Verschnaufpause finden könnte.
Nachdem die Gemeinschaftswährung vor vier Wochen ihren langfristigen Aufwärtstrend verlassen hatte und sich anschließend anschickte diesen Umstand wieder zu korrigieren, kann dies mit der abgelaufenen Handelswoche mit dem erneuten Scheitern an der bedeutenden Marke von 1.24 ad Acta gelegt werden. Derzeit bildet sich eine abwartende Haltung der Marktteilnehmer aus, welche zu einer Pendelbewegung des Austauschverhältnisses in den Grenzen 1.20-1.24 führen sollte. Ein dynamischer Verfall der Einheitswährung würde uns langfristig zu EUR-"Bären" machen. Für die von uns letzte Woche angezeigten Zukäufe bei Kursschwäche würden wir die Euro-Stärke nutzen, um die Position wieder zu veräußern.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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