Analyse
08:55 Uhr, 06.12.2007

Ölpreis Brent - Stabilisierungsphase bereits beendet?

Erwähnte Instrumente

Wenn in den Medien vom Ölpreis die Rede ist, dann ist damit das Leichtöl, man sagt auch Rohöl (Crude Oil) gemeint.

Öl wird an den Terminmärkten über Futures gehandelt.

Die wichtigsten Rohöl-Kontrakte sind:

1.) Brent Crude Oil: Rohöl aus der Nordsee (Brent Ölfeld). Wichtigste Rohölsorte für Europa und so genannte „Benchmark“ für den Ölhandel. Die Nordseesorte wird weltweit an folgenden Börsen gehandelt: Intercontinetal Exchange (ICE, ehemalige IPE), New York Mercantile Exchange (NYMEX) und an Spotmärkten wie New York und Rotterdam.

Light Sweet Crude Oil: Oberbegriff für eine Reihe von Ölsorten mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,42 Prozent. Sorten sind unter anderem: West Texas Intermediate, Oklahoma Sweet und New Mexican Sweet.

2.) WTI Light Sweet Crude Oil: West Texas Intermediate (WTI) ist auch bekannt als Texas Sweet Light. Diese Sorte wird als Basiswert für Rohölkontrakte an der New York Mercantile Exchange verwandt und fungiert als US-Öl-Benchmark. WTI hat eine höhere Qualität, enthält zirka 0,24 Prozent Schwefel und ist somit „süßer“ als Brent. Gewonnen wird WTI im Mittleren Westen der USA und in der Golf-Region.

Professionelle Marktteilnehmer handeln Öl direkt an den Terminbörsen mit Futures. Im Retailmarkt (Privatanleger) werden Zertifikate oder CFDs für den Handel von Öl eingesetzt. Sowohl auf Brent Öl als auch WTI Light Sweet Crude Oil (US Leichtöl) gibt es eine wohlsortierte Palette an Zertifikaten.

Auf GodmodeTrader.de werten wir sowohl das europäische Brent Öl als auch das US-amerikanische WTI Light Sweet Crude Oil charttechnisch aus.

Brent Crude Oil Future

Kursstand $88,25

Intraday Widerstände: 90,64 + 91,79 + 92,93 + 94,05
Intraday Unterstützungen: 87,41 + 85,82/86,13 + 82,50

Rückblick: Wie bereits für den Mittwoch angekündigt, sollte der US Ölmarktbericht den Kursverlauf intraday maßgeblich beeinflussen. Das war dann auch mit einer gesteigerten Volatilität im Handelsverlauf der Fall. Ein klares Signal für die kommenden Handelstage sollte erst mit einem Kursausbruch aus der Handelsspanne zwischen $90,64 und $87,41 generiert werden, dazu kam es bisher aber nicht. Ausgehend von der bei $87,41 liegenden Unterstützungszone konnte sich Brent bereits an den Vortagen stabilisieren und am Mittwoch zunächst über die Marke von $90,64 nach oben ausbrechen. Dieses bullische Signal stellte sich dann im Handelsverlauf aber schnell als Fehlausbruch dar. Im Bereich einer untergeordneten Widerstandsmarke bei $91,79 drehte Brent wieder nach unten ab und wurde nach dem Ölmarktbericht dann im späten Handel zunehmend abverkauft. Die übergeordnet weiterhin favorisierte Abwärtstendenz setzte sich dabei durch und führte den Kursverlauf wieder in Richtung der bei $87,41 liegenden Unterstützung. Damit stellt sich die Stabilisierung der Vortage als harmonische Konsolidierung dar, aus welcher es bereits zu einem Kursausbruch nach unten kommt. Weitere Abgaben werden entsprechend an den kommenden Tagen wahrscheinlich, der Abwärtstrend dürfte sich nach dem Abbau des charttechnisch überverkauften Zustands fortsetzen. Einen kurzfristig entscheidenden Widerstand bildet das Hoch der Erholung bei $91,79, neben dem Niveau um $87,41 findet sich eine weitere wichtige Unterstützungszone im Bereich $86,13-85,82. Hier trifft der Aufwärtstrend, ausgehend von Mitte August, auf die 38er Retracementunterstützung der Aufwärtsbewegung der vergangenen vier Monate.

Charttechnischer Ausblick: Weitere Abgaben sollten bei Brent an den kommenden Handelstagen nach der gelaufenen Gegenbewegung die Folge sein. Erneut kann es dabei im Bereich $87,41 zu einer leichten Stabilisierung kommen bevor der Ölpreis das Niveau um $86,13-85,82 ansteuert. In diesem Kursbereich ist kurzfristig aber von einem Nachfrageüberhang sowie einer Gegenbewegung nach oben auszugehen. Ein klares Kaufsignal generiert Brent aus aktueller Sicht erst wieder bei einem Tagesschlusskurs über $91,79. Um größeres Kurspotenzial auf der Unterseite freizusetzen ist ein Rückfall des Ölpreises durch die bei $86,13-85,82 benannte wichtige Unterstützungszone auf Tagesschlusskursbasis nötig. Weitere Stopp-Orders sollten in diesem Fall greifen so dass dann fallende Notierungen bis auf das Niveau von $82,50 wahrscheinlich sind.

Kursverlauf vom 21.05.2007 bis 05.12.2007 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Tag)

Kursverlauf vom 22.11.2007 bis 05.12.2007 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Stunde)

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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