Kommentar
13:47 Uhr, 09.09.2005

Ölpreis - 50, 60, 70 oder 80 Dollar?

Der Ölpreis sollte in den kommenden Monaten unter Schwankungen zurückkommen.

Vielleicht steigt er kurzfristig in einer spekulativen Spitze noch über 80 Dollar, denn der Winter steht vor der Tür und die Menschen haben ihre Heizölvorräte nicht aufgefüllt – sie haben vergeblich auf niedrigere Preise in den Sommermonaten gewartet. So mancher Marktteilnehmer will sogar schon wissen, dass es einen besonders harten Winter an der amerikanischen Ostküste geben wird. Größeres Gewicht hat die Information, dass die Weltwirtschaft dieses Jahr um die vier Prozent wachsen sollte. Aber das alles ist an den Terminbörsen in Chicago und London bekannt, es sollte also eingepreist sein.

Gleichzeitig werden Verbraucher - vor allem in den Industrieländern – ihr Konsumverhalten den horrenden Preisen anpassen. Zudem sollten neue Kapazitäten auf die Rohölmärkte kommen. Ein Barrelpreis von über 50 Dollar macht so manches Investment in neue Förderkapazitäten rentabel (Ölsande, Bitume in Kanada, Förderung in der Nordsee). Die Ölkonzerne rechnen in ihren Planungen teilweise noch mit Barrelpreisen von 20 Dollar. Kurzum: In den nächsten 12 bis 18 Monaten wird Entspannung seitens der Angebotsseite kommen. Der hohe Preis wird seine Signalwirkung auf Explorationsgesellschaften entfalten, die in neue Förderkapazitäten investieren werden. Trotz solidem Weltwachstums sollten somit die Notierungen an den Rohölmärkten rückläufig sein.

Quelle: Morningstar Deutschland

Die Aufgabe der Fonds-Ratingagentur Morningstar ist es, leicht zugängliche Informationen und Anwendungen anzubieten um den Anlegern eine objektive Hilfe zu den mehr als 6.000 in Deutschland zugelassen Fonds zu geben. Als Teil des europäischen Netzes lancierte Morningstar seine Dienste in Deutschland am 23.05.2001 unter www.morningstarfonds.de

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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