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07:44 Uhr, 22.07.2005

Öl: Raffineriemargen ungewöhnlich hoch

Die Gewinnmarge bei der Umwandlung von Rohöl in Heizöl, der so genannte "crack spread", liegt normalerweise im Sommer niedriger als im Winter, wenn die Heizöl-Nachfrage ihren Hochpunkt erreicht. Jason Schenker, Volkswirt bei Wachovia Corp., weist darauf hin, dass der crack spread im zweiten Quartal auf ungewöhnlich hohem Niveau verharrte. Schenker führt dies auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach Diesel zurück. Schenker glaubt nicht daran, dass sich die Gewinnmargen für die Raffinerien absenken, solange die Sorgen über knappe Lagerbestände weiter bestehen. Vor dem Hintergrund der internationalen Besorgnis um die Versorgung des Marktes mit Destillaten und Heizöl glaubt Schenker vielmehr daran, dass es sich für die Raffinerien auch mittelfristig lohnen wird, ihre Produktion noch weiter auszuweiten. Der theoretische Gewinn bei der Umwandlung von Rohöl in Heizöl liegt aktuell bei $10.532 je Barrel, nach $5.25 vor einem Jahr. Viel Luft bleibt den Raffinerien indessen bei der Ausweitung ihrer Produktion nicht: Sie arbeiten bereits mit fast 100%iger Auslastung. Ein gewichtiger Grund, warum die Ölpreise so hoch notieren, ist gerade dieser der Engpass bei den Raffinerien.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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