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20:51 Uhr, 01.07.2010

Öl: Hurrikan am Golf und in New York

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

New York (BoerseGo.de) - Wer in den USA in diesen Tagen mit Öl zu tun hat, muss sich in Sicherheit bringen. Am Golf von Mexiko wütet "Alex", ein anfänglich tropischer Sturm, der zum Hurrikan auswuchs, aber dann doch nicht wie befürchtet das Land bei Texas erreichte, wo zahlreiche Ölraffinerien der USA stehen. Mit heftigen Regenfällen und Orkanböen bis zu 200 Kilometer pro Stunde ist Hurrikan "Alex" heute über Mexiko hinweggezogen. Zeit zum Aufatmen bleibt aber nicht. Am Hudson River, wo die größte Ölbörse der Welt, die NYMEX residiert, braute sich heute ein erneuter Sturm zusammen, nachdem schlechte Wirtschaftsdaten die Angst vor einem Rückgang der Ölnachfrage schürten. Der Ölpreis rutscht heute in New York um 3,7% auf 72,84 Dollar/Barrel ab.

Ein Rückgang des Einkaufsmanagerindex des Institute of Supply Management löste das Unwetter aus: Er fiel von 59,7% im Mai auf 56,2% im Juni. Zwar liegt dieser Wert immer noch über dem magischen, über Wachstum oder Schrumpfung entscheidenden Wert von 50%, doch ticken die Uhren an den Börsen immer ein bisschen anders, als sonstwo auf der Welt. Denn was die Börsen erwarten, und jetzt fürchten nicht zu bekommen, ist ein sich selbst tragender, V-förmiger Aufschwung in der Konjunktur. Dass sich der Einkaufsmanagerindex, der als der aussagekräftigste Indikator für die Entwicklung der verarbeitenden Industrie in den USA gilt, gerade jetzt abschwächt, wo Konjunkturprogramme ausgelaufen sind, treibt einige Börsenhändler schlichtweg in die Verzweiflung.

"Ölhändler fürchten sich vor einem Double-Dip-Szenario. Werte unter 54% beim Einkaufsmanagerindex gelten ab jetzt als Warnzeichen dafür, dass es zu einer zweiten Rezession kommen könnte", warnt ein Händler an der NYMEX.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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