Analyse
21:03 Uhr, 12.02.2009

Öl fällt, Heizöl nicht - Es tut sich eine Schere auf

Seit 4 Handelstagen gibt der Ölpreis deutlich nach, wohingegen der Heizölpreis stagniert. Heizöl hat bei ca. 1,30 $ eine charttechnische Unterstützung. Bis jetzt kann der Energie-Future das Niveau halten.

Anbei eine direkte Gegenüberstellung von Öl und Heizöl. Übergeordnet weisen beide eine stark positive Korrelation auf. Fällt Öl, fällt Heizöl und umgekehrt.

Möglicherweise kann sich Heizöl seit einigen Tagen deshalb fester halten, weil es die kurze Anstiegsphase des Öls von Ende Januar nicht mitgemacht hatte.

Übrigens tut sich seit einigen Tagen auch eine erhebliche Diskrepanz zwischen Brent Öl und dem WTI Öl auf. Letzteres fällt deutlich, Brent Öl kann sich bisher aber noch oben halten.


Tradernotizen: Heizöl-Hedgetrade zum Gold BUGS Short - Wer sagt, dass Heizöl zum Heizen da ist ?
Datum 10.02.2009 - Uhrzeit 01:00

Sie können Heizöl als Anleger fast genauso wie eine Aktie handeln. Die ungeschminkte Wahrheit ist die, dass wenn Sie tatsächlich Heizöl an der Börse handeln, einer Marktteilnehmergruppe zuzuordnen sind, die man gemein hin als Spekulanten bezeichnet. Spekulation an den Terminbörsen hat es schon immer gegeben, es gibt sie, seitdem es Börsen gibt.

Allerdings muß festgestellt werden, dass der Anteil der Spekulation an den gesamten Marktaktivitäten in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen hat. Kein Wunder, dass ich zunehmend Vorträge auch vor Wirtschaftsverbänden halte. Die Metallhändler beispielsweise wollten wissen, wer ihnen die Preise für das von ihnen gehandelte Gut so dermaßen um die Ohren haut.

Wie dem auch sei. Kommen wir zum eigentlichen Anlaß dieser Meldung. Vorhin hatte ich als Tradernotiz einen Leerverkauf auf den Amex Gold BUGS Index vorgestellt. Bei den Goldminen bietet sich also derzeit die Möglichkeit einen Shorteinstieg zu suchen, da eine größere Korrektur erwartet wird.

Gegen diesen Short-Trade besteht die Möglichkeit eine Art Hedge aufzubauen. Die Energie-Futures sehen im Gegensatz zu Gold charttechnisch aussichtsreich aus. Hier erwarten wir eine zunehmende Stabilisierung. Der Future auf Heizöl notiert derzeit bei 1,35 $ und steht oberhalb einer Unterstützung von 1,31 $.

Bei der Unterstützung handelt es sich um eine projezierte Trendkanalunterkante. S. untere der beiden Chartgrafiken. Nach mehrwöchiger Konsolidierung besteht also die Möglichkeit einer Wende nach oben mit Preiszielen von 1,60 und anschließend sogar bis zu 1,78 $.

Wenn Heizöl gekauft wird, sollte eine Stoplossabsicherung unterhalb von 1,29 $ erfolgen. Sie sehen, es liegt ein ausgezeichnetes Chance/Risikoprofil vor. Entweder Heizöl schafft auf besagter Unterstützung die Wende nach oben oder aber der Trade wird sofort wieder ausgestopt.

Wie läßt sich Heizöl handeln ? Als Anleger läßt man sich natürlich keinen Tankwagen nachhause kommen, sondern kauft Heizöl entweder direkt über den Future oder aber über Hebelzertifikate oder CFDs.

Zu nennen, wäre ein Bullzertifikat mit der WKN: CM2UZN . Ein Stopp-Loss wäre in dem Schein bei 0,12 Euro zu setzen, was ca. 1,29 $ entspricht. Achten Sie bei solchen scharfgehebelten Positionen darauf, dass Sie eher mit einem kleineren Kapitaleinsatz handeln. Wegen des Hebels kann sich die Position, wenn sie auch noch so klein ist, sehr stark bewegen. Das ist der Sinn von gehebelten Tradinginstrumenten. Kalkulieren Sie ein, dass Gold BUGS Short und Heizöl Long nicht aufgehen. Wenn dies der Fall sein sollte, sollte ihr Konto nicht wie ein zerrupftes Hühnchen aussehen. Ich denke mal, dass man nicht energischer auf das Risiko solcher Transaktionen hinweisen kann, wie ich es getan habe.

In diesem Sinne ...

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Kursverlauf (oben) seit 1998 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf (unten) seit Juni 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Schauen Sie sich den Preisverfall seit 2008 an. Sie nannten es "De-Leverage" ...

Beachten Sie, dass Heizöl ebenfalls im Contango steht. Die Futureskontrakte mit längerer Laufzeit sind deutlich teurer als die mit kürzerer Laufzeit. Für den Anleger bedeutet dies, dass bei mittel- bis langfristiger Haltdauer von Positionen Rollverluste entstehen.

Bei der aktuellen Tradingvorstellung ist das Contango verkraftbar, da ein relativ direkter Anstieg des Heizölpreises erwartet wird.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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