Analyse
15:15 Uhr, 08.04.2015

ÖkoDAX - Das schwarze Schaf im Stall

Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, der ÖkoDAX sei kein deutscher Index - so sehr unterscheidet sich der Kursverlauf von allen anderen deutschen Indizes. Die positive Entwicklung in dieser Woche könnte aber einen kleinen Lichtblick bieten.

Erwähnte Instrumente

  • ÖkoDAX
    Kursstand: 32,07 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nordex SE
    ISIN: DE000A0D6554Kopiert
    Kursstand: 19,43 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • ÖkoDAX - Kurs: 32,07 Punkte (XETRA)
  • Nordex SE - WKN: A0D655 - ISIN: DE000A0D6554 - Kurs: 19,43 € (XETRA)
  • VERBIO Vereinigt.BioEnergie AG - WKN: A0JL9W - ISIN: DE000A0JL9W6 - Kurs: 1,99 € (Frankfurt)
  • SolarWorld AG - WKN: A1YCMM - ISIN: DE000A1YCMM2 - Kurs: 13,45 € (Frankfurt)
  • Phoenix Solar AG - WKN: A0BVU9 - ISIN: DE000A0BVU93 - Kurs: 2,49 € (Frankfurt)

Einer der schwächsten deutschen Indizes ist der ÖkoDAX, der bis zu zehn Unternehmen der Branche erneuerbare Energien umfasst. Diese Firmen haben ihren Sitz in Deutschland und werden mit einer Anfangsgewichtung von jeweils 10 % in den Index aufgenommen. Über dessen Zusammensetzung wird alle drei Monate neu entschieden.

Obwohl Deutschland europa- und weltweit konstant auf den Spitzenplätzen vertreten ist was Technologie, Maschinenbau und die Bereiche Ökologie und erneuerbare Energien angeht, zeigt der ÖkoDAX ein sehr trauriges Bild: Er befindet sich seit seiner Einführung im Jahr 2007 in einem massiven Abwärtstrend. Vom Höchstkurs vom 16.07.2007 bei 848,71 bis zu seinem Allzeittief bei 29,79 am 02.02.2015 hat der Index 96,5 % an Wert verloren. Auf die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe dieser Diskrepanz wollen wir an dieser Stelle nicht eingehen, der Index wird unter die charttechnische Lupe genommen.

Im langfristigen Wochenchart ist der Abwärtstrend gut zu erkennen. Von Ende 2012 bis Ende 2013 war er durch eine volatile Seitwärtsbewegung unterbrochen, seit 2014 verläuft er wieder in einem schmalen Kanal. Dieser Abwärtstrendkanal wurde jetzt gebrochen. Im Rahmen einer seitwärts gerichteten Stabilisierungsphase bricht der Index aus dem Kanal nach oben hin aus und attackiert die Hochs der letzten Monate. Dabei sind auch die Konturen einer inversen SKS als mittel- bis langfristige Bodenbildung zu erkennen. Die Nackenlinie bildet dabei der horizontale Widerstandsbereich bei 32,50 - 32,80 Punkten.

ÖkoDAX - weekly
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Im Tageschart ist dieser Versuch einer Bodenbildung noch deutlicher zu erkennen. Der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal ist demnach erst als kleines Kaufsignal zu begreifen, das größere, wichtigere Signal würde die Vollendung der Bodenformation bringen. Dazu müsste der ÖkoDAX nachhaltig über 33,00 Punkte klettern. Dann kann eine größere Kurserholung in Richtung 36,50 und 41,50 - 42,00 Punkte starten. Langfristig wäre darüber hinaus Platz bis über 60,00 Punkte.

Auf der anderen Seite wäre ein Rückfall in den Abwärtstrendkanal mit Kursen unterhalb von 29,50 Punkten kritisch zu werten, eine Fortsetzung des Abwärtstrends bis 27,00 - 27,30 oder 24,00 Punkte wäre dann möglich.

ÖkoDAX
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Doch wie sollte eine positive Performance zustande kommen? Dazu müssen wir einen Blick auf die Einzelwerte richten. Hier sehen wir die aktuelle Zusammensetzung des Index (Quelle: boerse-frankfurt.de), sortiert nach der Performance der letzten sechs Monate.

ÖkoDAX-Das-schwarze-Schaf-im-Stall-Chartanalyse-André-Rain-GodmodeTrader.de-3

Auf Sicht von drei Jahren konnten lediglich zwei Aktien eine positive Performance im dreistelligen Prozentbereich erreichen: Der absolute Outperformer Nordex und die seit Ende März wieder gefragte Phoenix Solar-Aktie. Im vergangenen halben Jahr konnten vier Aktien mehr als 20% zulegen, sie tragen also am meisten zur laufenden Stabilisierung bei und könnten die Triebfeder einer Trendwende des ÖkoDAX sein. Aus diesem Grund wollen wir diese vier Aktien jetzt genauer betrachten.

Nordex

Hier zeigt sich bereits seit Anfang 2013 ein starker Aufwärtstrend, der seit Ende 2013 in einem flacheren Kanal verläuft. Aktuell notiert die Aktie nahe der Kanaloberkante, von wo aus durchaus nochmals Rücksetzer möglich werden. Wird der Kanal früher oder später nach oben hin verlassen, kann ein neuer Rallyschub zum 207er Hoch bei 39,60 Euro eingeleitet werden.

Nordex SE
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Verbio

Nach dem starken Aufwärtsschub Ende 2013 kippte die Aktie wieder weit zurück, das Jahr 2015 startet hingegen fulminant: Der Titel konnte steil nach oben springen und die langfristige Abwärtstrendlinie zuletzt knapp überwinden. Gelingt es jetzt auch, den EMA200 (rot) nachhaltig zu überwinden, liegen weitere Aufwärtsziele bei 2,46 und 3,75 - 3,80 bzw. 5,00 Euro. Immerhin notierte die Aktie seit 2011 nicht mehr oberhalb dieser gleitenden Durchschnittslinie, seit 2012 endeten alle Erholungen an dieser Linie.

Verbio
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Solarworld

Sie zeigt das aktuell spannendste Chartbild und versucht ähnlich wie der ÖkoDAX selber eine Bodenbildung. Hier könnte mit einem Anstieg über 14,70 ein Rallyschub bis über 20,00 Euro losgetreten werden. Darüber hinaus würde sich weiteres, deutliches Aufwärtspotenzial eröffnen. Eine längerfristige Einschätzung finden Sie hier in unserer Big Picture Analyse.

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Phoenix Solar

Dieser kleine Nebenwert versucht seit Mitte letzten Jahres eine Stabilisierung nach einer größeren Abwärtskorrektur und schickt sich in dieser Woche an, die Hochs der letzten Monate zu überwinden. Die Chancen auf weiteres Kaufinteresse stehen ganz gut, oberhalb von 2,66 Euro eröffnet sich Aufwärtspotenzial bis zunächst 3,22 und 4,90 bzw. 7,32 Euro. Kritischer wird es hier unterhalb von 1,65 Euro.

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Fazit:

Die Branchen Energieversorgung und erneuerbare Energien stecken weiterhin in einer großen Umbruchsphase, die Unsicherheit der Anleger spiegelt sich in den Charts entsprechender Aktien wider. Aktuell zeigt sich der Ansatz einer Bodenbildung mit Option auf eine Trendwende nach oben, weshalb man den ÖkoDAX ab jetzt auf die Watchlist nehmen sollte. Besonders die Outperformer der letzten Monate und Jahre könnten attraktive Chancen abgeben. Nichts desto trotz ist bei diesem Sektor weiterhin Vorsicht geboten: Die Schwäche der letzten Jahre zeigt einen intakten Abwärtstrend. Die oben vorgestellten, bullischen Szenarien sind allesamt sehr spekulativ, ebenso sollten Positionen aus diesem Bereich als sehr spekulative Depotbeimischung betrachtet werden.

Viel Erfolg,

André Rain

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1 Kommentar

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    Da sieht man mal wieder, dass man bei Trendthemen und vor allem dann, wenn Indizes, Zertifikate und Fonds auf Themen aufgelegt werden, möglichst schnell wegrennen sollte um sowas nicht plötzlich im Depot zu haben. War bei Dubai und Öl, nur um mal zwei Beispiele zu nennen, auch nicht anders.

    07:18 Uhr, 09.04. 2015

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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