Nachricht
14:41 Uhr, 06.09.2012

OECD senkt Wirtschaftsausblick für Deutschland

Paris (BoerseGo.de) – Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) mit Sitz in Paris hat ihre Wirtschaftseinschätzung für Deutschland reduziert. Die OECD rechnet nun für 2012 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,8 Prozent. In einer früheren Prognose vom Frühjahr ging die OECD noch von einem BIP-Plus von 1,2 Prozent aus.

Für das zweite Halbjahr rechnet die OECD für Deutschland dabei mit einer leichten Rezession. So sehen die OECD-Experten im dritten Quartal ein BIP-Minus von 0,1 Prozent und für das vierte Quartal sogar ein Rückgang des BIP von 0,2 Prozent. „Die Unternehmen halten sich wegen der Euro-Krise mit Investitionen zurück und stellen kaum mehr Beschäftigte ein“, so OECD-Deutschland-Experte Andreas Wörgötter bei der Vorstellung des jüngsten Konjunkturausblicks. „Auch das Konsumklima trübt sich ein“, so Wörgötter.

Dabei steht Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern aber noch robust da. So geht die OECD für das angeschlagene Euro-Land Italien von einem BIP-Rückgang von 2,4 Prozent für 2012 aus. In der Frühjahrsprognose wurde nur ein BIP-Rückgang von 1,7 Prozent gesehen. Für Frankreich sieht die OECD nun ein BIP-Plus von 0,1 Prozent für 2012, nach plus 0,6 Prozent zuvor.

„Die Politik muss mehr tun, um in der Eurozone für neues Vertrauen zu sorgen", mahnte die OECD. Sollte es nicht gelingen die Krise einzudämmen, könnte dies deutliche Auswirkungen auch für die Wirtschaftsentwicklung anderer Weltregionen haben. „Wenn die Staats- und Regierungschef scheitern, wird der Abschwung anhalten", warnte OECD-Chefökonom Pier Carlo Padoan. Aufgrund der unsicheren Lage sind die Zahlen daher mit Vorsicht zu sehen. „Die Zahlen sind mit erheblicher Unsicherheit behaftet", warnte auch OECD-Volkswirt Eckhard Wurzel.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten