OECD-Frühindikatoren signalisieren eine zunehmende Stabilisierung der globalen Wachstumskräfte
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1. Der globale Aufschwung ist anhaltend stark und dürfte auf kurze Sicht wohl wenig an Schwung verlieren. Dies deuten zumindest die derzeitigen globalen Wachstumsindikatoren an: Der OECD Composite Leading Indicator (OECD CLI) hat sich im November zum neunten Mal in Folge verbessert. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Indikator um 0,8 % (Prognose DekaBank: 0,5 %) an. Zum dritten Mal in Folge ließ sich auch ein Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat feststellen. Mit 6,3 % lag hier die höchste Veränderungsrate seit Januar 2000 vor. Dennoch zeigt die Entwicklung der monatlichen Veränderungsrate, dass die Expansionsgeschwindigkeit langsam abebbt. In den Monaten Juni und Juli lagen mit jeweils 1,3 % die stärksten monatlichen Zuwächse vor. Seither hat die Dynamik sukzessive abgenommen.
2. Der OECD CLI ergibt sich aus den (nach Kaufkraftparitäten) gewichteten Länderindizes der einzelnen OECD-Länder. Da die OECD auch für gewichtige Nicht-OECD-Länder entsprechende Frühindikatoren ermittelt, lässt sich mit deren Hilfe ein globaler Welt-Index berechnen sowie eine Unterscheidung nach Industrieländern und Schwellenländern (Emerging Markets) vornehmen. Der von uns berechnete Frühindikator für die Weltwirtschaft stieg im November um 0,9 % mom (+10,9 % yoy). Der monatliche Zuwachs ist zwar weiterhin vergleichsweise stark und überraschte wieder einmal positiv. Aber auch hier verdichten sich die Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung. In den Monaten Mai bis Juli dieses Jahres wurden noch Rekordzuwächse von 1,5 % bis 1,6 % erzielt. Der Frühindikator für die Schwellenländer lag im Monatsvergleich um 1,1 % (16,1 % yoy) im Plus. Der Frühindikator für die Industrieländer weist zwar weiterhin eine schwächere Aufwärtsdynamik auf, das Plus gegenüber dem Vormonat um 0,8 % (5,5 % yoy) ist aber nicht viel geringer. Dies sah insbesondere im Frühjahr vergangenen Jahres noch anders aus, als es vor allem die Emerging Markets waren, die dem globalen Wachstum Schwung gaben. Inzwischen nähern sich die Wachstumsdynamiken einander an.
3. Das Quadranten-Schema signalisiert einen global breit gestreuten Aufschwung. Es ist ungewöhnlich, dass alle Länder im oberen Teil des Quadranten-Schemas auftauchen. Dies bedeutet nämlich, dass in allen Ländern die jeweiligen Frühindikatoren gegenüber dem Vormonat angestiegen sind. Sehr selten ist die Situation, dass nahezu alle Länder eine positive Jahresveränderungsrate aufweisen können (dass Griechenland hierbei eine Ausnahme bildet, muss nicht einmal ein Zufall sein). Dies bedeutet, dass nahezu alle Länder einen wirtschaftlichen Stabilisierungskurs eingeschlagen haben.
4. Unsere Einschätzung der Frühindikatoren für den Monat Oktober war, dass die globale Erholung an Schwung verliert. An dieser Einschätzung können wir auch mit den Novemberzahlen festhalten. Dennoch signalisieren sowohl die globalen Einkaufsmanagerindizes als auch die Weltindustrieproduktion ein für uns nach wie vor überraschend hohes Wachstumstempo. Die Abflachung findet also statt, aber auf einem höheren als von uns erwarteten Niveau. Dies ist umso erfreulicher, weil global die Fiskalpakete langsam als Wachstumsstütze wegfallen. Der globale Aufschwung könnte sich also als dauerhaft tragfähiger erweisen als von uns bislang vermutet.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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