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12:59 Uhr, 27.03.2012

OECD drängt Politker zur Stärkung der Euro-Rettungsschirme

Paris/Brüssel (BoerseGo.de) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte am heutigen Dienstag einen Bericht, in dem die Organisation die Eurozone drängt, die Brandschutzmauern gegen die europäische Finanzkrise sofort zu erhöhen.

Der Bericht kommt kurz vor dem wichtigen Treffen der europäischen Finanzminister an diesem Wochenende in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Bei dem Finanzminister-Treffen steht eine mögliche Erhöhung der Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms zur Diskussion.

Um Marktspannungen abzubauen und finanziell unter Druck geratene Eurostaaten zu schützen, sollte der Rettungsschirm nach Ansicht der OECD in den nächsten zwei Jahren in Richtung der 1 Billion Euro-Grenze angehoben werden.

„Obwohl es unklar ist, ob Mittel in dieser Größenordnung jemals gebraucht werden, kann alleine die Verfügbarkeit von großen und glaubwürdigen Brandschutzmauern das Vertrauen am Markt stärken“, so die OECD.

Hierbei ist aber keine Brandschutzmauer berücksichtigt, die nötig sein könnte um Banken der Eurzone zu rekapitalisieren. „Es besteht die Gefahr, dass einige Euro-Länder nicht über die Mittel verfügen, um eine Krise der heimischen Bankensysteme zu bewältigen“, so die OECD und ergänzt, dass die Eurozone mit den Kapitalerhöhungen im Bankensektor voranschreiten muss, falls notwendig auch mit öffentlichen Geldern.

Aber die OECD sieht diese Maßnahmen nur als einen ersten Schritt. „Eine mangelhafte und inkohärente Kommunikation und eine schwache Entscheidungsfindung haben die Lösung der Krise schwieriger als nötig gemacht“, heißt es in dem Bericht. Die OECD schlägt daher weitere Reformen sowohl für den Euro-Rettungsfonds als auch für den Bankensektor vor.

Die Europäische Union (EU) sollte auch ein besser integriertes Bankenaufsichtssystem aufbauen und dafür sorgen, dass Bankenpleiten so stark wie möglich vom privaten Sektor aufgefangen werden. „Dies würde helfen, die Regierungen von den nationalen Bankensystemen zu entkoppeln“, so die OECD.

Die Eurozonen-Finanzminister werden an diesem Freitag darüber entscheiden, wie sie die Rettungsfonds in Zukunft stärken können, so EU-Währungskommissar Olli Rehn am Dienstag. Das Treffen in Kopenhagen steht unter dem Eindruck wieder steigender Risikoaufschläge bei europäischen Staatsanleihen, da Unsicherheit über den zukünftigen Umfang der Schlagkraft der Rettungsschirme EFSF/ESM belastet.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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