Stress in Italien - DAX bleibt an der Wolke hängen
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Erwähnte Instrumente
- DE 10Y Bond YieldKursstand: 0,468 % (Bonds) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.340,92 Pkt (XETRA)
- DE 10Y Bond Yield - Kurs: 0,468 % (Bonds)
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 26.458,31 $ (NYSE)
Vorweg ein Hinweis, dass innerhalb des europäischen Markts der italienische Probleme macht. Der italienische Bankensektor implodiert, es zieht den italienischen Aktienmarkt insgesamt nach unten und die Renditen der 10jährigen italienischen Staatsanleihen schießen nach oben. Die italienische Regierung hat sich am Donnerstag darauf verständigt, im kommenden Jahr nun doch mehr neue Schulden zu machen als erwartet. Luigi Di Maio von der mitregierenden linkspopulistischen 5-Sterne Bewegung berichtet in einem TV Interview begeistert, dass den Italienern früher gesagt worden sei, es sei kein Geld da. Alles Lügen. Das stimme nicht, die neue Regierung werde genügend Gelder zur Verfügung stellen.
Man muss befürchten, dass der wirtschaftliche Sachverstand in etwa mit dem der venezolanischen Regierung vergleichbar ist. Die 5-Jahres-Ausfallswahrscheinlichkeit Italiens ist auf 20 % angestiegen. Die 10-jährigen Renditen notieren bei 3,167 %, Tendenz stark steigend. Im folgenden Chart sind 2 wichtige Projektionsziele, eines bei 4,075 % und eines bei 4,940 %, rot gestrichelt dargestellt. Die Turbulenzen am italienischen Markt greifen übrigens bislang nicht auf den deutschen und andere europäische Volkswirtschaften über. Die Suppe werden die Italiener wohl selbst auslöffeln müssen, so wie die Griechen ihre in den zurückliegenden für sie sehr harten Jahren.
Der italienische Leitindex FTSEMib ist heute um 3,80 % auf 20.688 Punkte gefallen.
Chartgrafik1: Big Picture. Seit dem Jahr 2009 ist der Index bei 24.000 gedeckelt. Auch 2018 prallt der Index an dieser übergeordneten Hürde nach unten ab.
Chartgrafik2: Im Verlauf 2018 haben sich 2 Doppeltops in Serie ausgebildet. Technischer Status quo: Mittelfristige Abwärtskorrektur. Bisher keine Bodenbildung.
Nun endlich zum DAX und dann kurz zum Dow Jones.
Wie ich in meiner Big Picture Analyse vom 22. September schrieb, werde ich für den Index bullisch, wenn er überzeugend über 12.900 Punkte ansteigen kann. Unterhalb der 12.900er bleibt der Index in einem Tradingmarket. Unterhalb von 12.900 Punkten gibt es zahlreiche mögliche Verlaufsscenarien. Davon auch einige, die starke Preiskorrekturen bedeuten würden.
Auffällig ist die seit 3 Monaten hohe positive Korrelation des DAX mit dem MSCI Emerging Markets Index und dem Shanghai Composite. Solche Intermarketvergleiche zeigen durchaus auch neue Kausalitäten auf der Makroebene auf. Es lassen sich von einem der miteinander korrelierenden Basiswerte Rückschlüsse auf die anderen ziehen. Wenn die Emerging Markets endlich ihre drastische Korrektur dieses Jahres beenden können, würde das auch dem DAX Auftrieb geben.
Wie ich zuletzt berichtete, ist der Weg hin zu der 12.900er Marke mit unterschiedlichen charttechnischen und indikatorentechnischen Widerständen zugestellt. Wie auf dem folgenden Chart eindrucksvoll zu erkennen ist, hat sich das Kursgeschehen seit 6 Handelstagen an der Wolkenunterkante (Senkou Span A / rote gleitende Durchschnittslinie) festgefahren. Hier entscheidet sich, ob es in den kommenden Wochen tendenziell höher oder tiefer geht. Bei 12.640 Punkten würde die nächste Hürde warten. Am heutigen Freitag ist der DAX an dem Senkou Span A deutlich nach unten abgeprallt. Hintergrund war heute dann doch die Unruhe am italienischen Markt.
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Abschließend noch einige wenige Worte zum Dow Jones
Der folgende Chart zeigt auf, dass der Dow Jones im Bereich des zyklischen Hochs von Ende Januar dieses Jahres bei 26.620 Punkten steckenbleibt. Er beginnt nach unten abzuprallen. Diese Korrektur muss nun genau beobachtet werden. Es besteht immerhin die Möglichkeit einer großen Doppeltopbildung seit Januar. Ein echtes großes Doppeltop seit Januar würde im klassischen Verlauf zu einer starken möglicherweise über einjährigen Preiskorrektur führen.
Abwarten und beobachten. Ein solches echtes Doppeltop ist bislang nicht mein favorisiertes Verlaufsscenario! Es gibt noch zuviele Aktien, die in dem Index beheimatet sind, und noch aussichtsreiche mittelfristige Chartbilder aufweisen.
DAX Big Picture - Ich könnte bald bullisch werden
22. Sep 2018 um 1:00
Chart1: Die Seitwärtskorrektur seit März 2017 trifft seit 3 Wochen im Bereich von 12.000 Punkten auf die Aufwärtstrendlinie des gesamten Bullenmarkts seit März 2009 auf. Wie mehrfach geschrieben, handelt es sich bei der Seitwärtskorrektur um eine bärische SKS Trendwendeformation. Solch strukturierte Marktkorrekturen bringen das Potential mit, eine echte Trendwende einzuleiten.
Chart2: Schaut man sich die seit April dieses Jahres entstandene rechte Schulter der SKS Trendwendeformation an, so läßt sich in dem Abschnitt seit 21. Mai eine bullische Flagge erkennen. Es baut sich demzufolge aus der rechten Schulter Druck nach oben auf. Bisher allerdings nur moderat. Aber immerhin.
Brexitchaos, Handelskonflikteskalation, politisch und wirtschaftlich ist immer etwas los auf unserem Planeten. Und ja, es gibt relevante Herausforderungen, mit denen die Märkte konfrontiert sind. Bei der charttechnischen Analyse blenden wir all diese Informationen aus, stattdessen lesen wir die Fährten, die die Marktteilnehmer in den Charts hinterlassen. Es wird gekauft, es wird verkauft. Welche Marktteilnehmerfraktionen sind in den unterschiedlichen Zeitebenen am stärksten. Die Bullen oder die Bären ?
Mittelfristig: Das Preisniveau bei 12.900 Punkten im DAX ist maßgeblich, es entscheidet darüber, ob der Index endlich wieder auf die Startbahn für eine echte Rally geschoben werden kann. Gelingt es dem DAX dynamisch auf Wochenschlusskursbasis über 12.900 Punkte anzusteigen, generiert dies ein Kaufsignal mit einem mittelfristigen Projektionsziel von 14.800 Punkten.
Kurzfristig: Mit dem Wochenschlusskurs von 12.340 Punkten steht der Index nun direkt unter einem Widerstand bei 12.465 Punkten. Bei 12.600-12.640 Punkten liegt anschließend ein Widerstandsbereich im Markt.
Nach unten hat der DAX im Bereich von 11.700 Punkten eine wichtige Unterstützung, deren Bruch einen echten Sell Off einleiten kann. Es wäre also wichtig, dass dieser Bereich verteidigt werden kann.
Kurze Anekdote, wie der Name des Portals GodmodeTrader zustande gekommen ist. Ich habe die Seite während meines Medizinstudiums in Frankfurt am Main an der Johann Wolfgang Goethe-Universität gelauncht. Es war anfangs lediglich eine Liste mit Links von Finanzseiten, die ich als Student nutzte. Während ich an der Uni war, unten im Keller der Angiologie Auswertungen am Rechner liefen, konnte ich über diese Seite geschwind auf die für mich wichtigen Seiten und Tools zugreifen. Später kam zu der Linkliste ein Forum hinzu, Contentbereiche usw. Der Name Godmode entstammt dem Hackerslang. Es war die Zeit der Amigas und Ataris, die Zeit des Gamings, die Zeit der Crackingcrews, die Zeit, in der jugendliche Freaks sich ein Wettrennen lieferten, wer schneller Gameproctection knacken konnte. Der Godmode ist der Spielmodus, der den Spieler unverwundbar, unendlich schnell, unbesiegbar macht. Er konnte durch programmiertechnische Tricks initiiert werden. Genutzt wurde er u.a., um möglichst rasch zu testen, ob der Crack sauber war oder eben doch noch Teile der Protection enthielt. GodmodeTrader, der omnipotente Trader. Der Name ist mit einem Schmunzeln zu sehen.
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Wir scheinen einen sehr ähnlichen Jahrgang zu haben: ich war sofort, als ich vor vielen Jahren den Namen Godmode-Trader hörte, der Meinung genau zu wissen woher "Godmode" kommt. Danke, dass Sie das mit ihrer Anekdote bestätigt haben :-)
Immer diese SKS-Charts. Passt denn das Volumen zu einer SKS?
Hallo Herr Weygand,
sollte ein Scherz sein!
Aber mich würde mal interessieren, warum bei jeder vermeintl. Analyse ein anderer Indikator zu Hilfe genommen wird um das Kursgeschehen zu erklären.
Wie sollen Laien damit klar kommen?
sell off im Dax, -067% im Minus