Notenbanken und Umweltthemen bestimmen 2021
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„Im Jahr 2021 sollte die Pandemie vorbei und Trump weg sein – und der Brexit erledigt. Aber eines wird uns immer noch begleiten: Und das ist der überwältigende Einfluss der Geldpolitik auf die Finanzmärkte. Solange die Zinsen sehr niedrig und die realen Renditen negativ bleiben, werden risikoreiche Anlagen Performance liefern, und die Märkte werden sich von allen nachrichtenbezogenen Einbrüchen erholen. Die Einkommensströme aus Anleihen werden dürftig sein, so dass Aktien weiterhin dominieren werden. Die Anleger wurden aus risikofreien Anlagen verdrängt, und die Nachfrage nach einem gesicherten Zugang zu dem einzigen Cashflow, der wachsen kann – den Unternehmensgewinnen – wird die starke Performance von Aktien unterstützen. Mögen einige das auch anders sehen, für mich bleibt es die Kernaussage, solange es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Zentralbanken bereit sind, die risikofreien Prämien wieder steigen zu lassen.“
„Wenn es regionale Unterschiede gibt, auf die sich Anleger konzentrieren sollten, sind es wahrscheinlich die, dass die US-Renditen stärker steigen als die Renditen europäischer Staatsanleihen. Ökonomen sind pessimistischer, was die Wachstumsaussichten für Europa angeht, da die Fiskalpolitik weniger effektiv sein wird. Das bedeutet, dass es für Europa länger dauert, seine Produktionslücke zu schließen. Dies wiederum bedeutet, dass es für die europäische Inflation schwieriger sein wird, anzuziehen und dass die Märkte später beginnen, eine zukünftige Änderung der Geldpolitik einzubeziehen. Ohne eine geldpolitische Straffung der Fed vor 2023 sehe ich jedoch kaum, dass die Renditedifferenz zwischen der US-Treasury und der 10-jährigen Bundesanleihe die 280 Basispunkte erreicht, die sie 2018 erreicht hatte. Für die Aktienmärkte vermute ich Gegenteiliges, wobei die USA aus Wachstumsgründen eine Outperformance erzielen werden. Asien könnte aufgrund des stärkeren Wachstums, der geringeren Auswirkungen der Pandemie und der höheren Renditen sowohl für Aktien als auch für festverzinsliche Wertpapiere eine bessere Wahl sein.“
„Für Investoren schließlich wird Nachhaltigkeit als Thema dominieren. Diversity und Inclusion werden in allen Lebensbereichen wichtiger und Investoren müssen bei ihren Investments zunehmend darauf achten, welche Unternehmen bei diesen Themen gut abschneiden und welche nicht. Die Umwelt wird in den Monaten vor der UN-Klimakonferenz „COP26“ in Glasgow im November weiter in den Fokus rücken. Über die ESG-Bewertung hinaus werden Vermögensverwalter zunehmend nachweisen müssen, wie sie Anlageportfolios gestalten, die mit den Ambitionen für ein Netto-Null-Emissionsvolumen übereinstimmen – durch Umverteilung, Engagement, Best-in-Class-Auswahl und Allokationen in neue kohlenstoffarme Technologien. Nach der Pandemie und angesichts des anhaltenden Anstiegs der Kohlenstoffemissionen muss die Suche nach Alpha mit einer Fragestellung verbunden sein: Was ist gut für die Menschen und für den Planeten? Investoren können dadurch einen echten Wandel bewirken. Und es könnten sauberere Zeiten für unsere Kinder und deren Kinder bevorstehen. Wir stehen jedoch erst am Anfang dieser Reise und es gibt noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Durchsetzen muss sich a priori die Annahme, dass ein nachhaltiger Ansatz beim Investieren langfristig bessere Renditen liefern wird.“
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