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11:15 Uhr, 21.12.2005

Nordische Aktien locken mit hohen Gewinnchancen

Im kommenden Jahr sind die Gewinnaussichten für Unternehmen aus Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen zum teil wesentlich besser als für Firmen aus der Eurozone. Zu dieser Einschätzung kommt die skandinavische Fondsgesellschaft Nordea. Analysten rechnen laut Nordea damit, dass der durchschnittliche Gewinn je Aktie der Titel des Eurostoxx 500 im kommenden Jahr um neun Prozent steigt - in Finnland etwa wird nach Angaben von Nordea ein Plus von elf Prozent erwartet.

Doch alle vier nordeuropäischen Staaten vereinen mehrere Standortvorteile auf sich: "In den kleinen exportorientierten Volkswirtschaften haben sich die Unternehmen früh gut für den internationalen Wettbewerb gerüstet", sagt Tommi Saukkoriipi, der den Nordic Equity Fund von Nordea verwaltet. "Ein breites Branchenspektrum, das von Öl bis zur Biotechnologie reicht, ermöglicht Risikostreuung. Ein weiterer Pluspunkt ist das stabile politische Umfeld, das vergleichsweise geringe geopolitische Risiken wie die Gefahr von Anschlägen birgt", sagt Fondsmanager Saukkoriipi.

Verglichen mit den übrigen Ländern in Europa nehmen die nordischen Unternehmen laut Nordea weniger Fremdkapital auf, was ihrem Eigenkapitalpolster in der Bilanz zugute komme. Mit Hilfe überschüssiger Liquidität könnten die Firmenmanager höhere Dividenden zahlen oder Aktien zurückkaufen, so Saukkoriipi. Gleichzeitig seien die Kurs-Gewinn-Verhältnisse gegenüber anderen europäischen Ländern ähnlich, so dass die Märkte in Nordeuropa insgesamt höhere Gewinnchancen bieten. Auch im internationalen Vergleich können sich die vier Länder sehen lassen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI-Welt-Index für 2006 prognostizieren Analysten zurzeit mit 14,1, die Schätzungen für die vier nordischen Länder liegen laut Nordea zwischen 14 (Norwegen) und 14,6 (Dänemark).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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