Kommentar
12:00 Uhr, 03.08.2010

Nokia – „viele Hunde sind des Hasen Tod“

Erwähnte Instrumente

  • Nokia Oyj
    ISIN: FI0009000681Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
    VerkaufenKaufen

Während es vor noch gar nicht allzu langer Zeit als besonders chic galt, ein Nokia-Handy zu besitzen, laufen andere Hersteller dem Weltmarktführer immer mehr den Rang ab. Dies bestätigen laut „Golem.de" auch wieder die von IDC veröffentlichten Verkaufszahlen für das zweite Quartal. Danach behaupten die Finnen mit 111,1 Mio. abgesetzten Geräten und einem Marktanteil von 35 Prozent zwar immer noch unangefochten die Pole-Position, doch konnte sich vor allem Samsung mit 63,8 Mio. Handyverkäufen auf nunmehr 20,1 Prozent verbessern vor LG Electronics, das allerdings ebenfalls leichte Verluste auf jetzt knapp unter zehn Prozent hinnehmen musste. Im lukrativen Segment der Smartphones hat man besonders mit Research In Motion (RIM) als Zweitplaziertem und Apple mit dessen begehrten iPhone zu kämpfen. Wie sehr Nokia die Konkurrenz im Nacken sitzt, zeigte bereits der nach dem schwachen ersten Quartal zum zweiten Mal innerhalb von nur zwölf Monaten angekündigte Konzernumbau, durch den man laut Firmenchef Olli-Pekka Kallasvuo künftig „schneller auf Wachstumsmöglichkeiten bei Smartphones und mobilen Computern reagieren möchte". Dabei berief man den bisherigen Leiter der Mobilphone-Sparte ab und spaltete den Sektor Devices and Services zum 1. Juli in die neuen Bereiche Mobile Solutions, Mobile Phones und Markets auf.

Auf das kürzlich veröffentlichte Ergebnis für das zweite Quartal, das im Handygeschäft mit einem leichten Anstieg beim Umsatz um drei Prozent und einem Minus beim bereinigten operativen Spartenergebnis von 19 Prozent abgeschlossen wurde, hatten die eingeleiteten Maßnahmen allerdings noch keine Auswirkung. So hat laut dpa-AFX „die französische Investmentbank Cheuvreux ihre Einstufung für Nokia nach Zahlen auf "Underperform" mit einem Kursziel von 6,90 Euro belassen", wobei sich Analyst Odon de Laporte von dem gesenkten Ausblick für das laufende Quartal nicht sichtlich überrascht zeigte. Die überwiegende Zahl der Experten hatte jedoch mit einem noch schlechteren Ergebnis gerechnet und war deshalb von den Zahlen, die vor allem von niedrigpreisigen Modellen getragen wurden, zum Teil sogar positiv überrascht. Dies drückte sich auch in der großen Zahl neutraler Einschätzungen gegenüber der stark gebeutelten Aktie aus. Die Kursziele, bei denen auch einige Anhebungen dabei waren, variieren aktuell zwischen 7,10 Euro (Citigroup) und 8,40 Euro beim japanischen Analysehaus Nomura. Als Hoffnungsschimmer wird dabei gesehen, dass Nokia die Markteinführung seines neuen Spitzen-Handys N8 mit der Software Symbian 3 wie geplant gegen Ende des dritten Quartals bestätigte. Eine Kaufempfehlung kommt dagegen ganz frisch von der NordLB, deren Analyst Jan Göhmann die Zielmarke für den einstigen Highflyer aber gleichzeitig von 8,25 auf 8 Euro zurückgenommen hat. Ebenfalls gut unterwegs mit der künftigen N8-Serie wähnt Rod Hall von JP Morgan den Titel und bleibt auch weiterhin mit der Einstufung „Overweight" und einem Kursziel bei 9 Euro optimistisch.

Anleger, die von einer Bodenbildung bei der volatilen Aktie ausgehen, können mit einer bis Juni nächsten Jahres laufenden CLASSIC-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim derzeit eine Seitwärtsrendite von bis zu 8,93 Prozent bzw. 10,09 Prozent p.a. erzielen. Der für die vollständige Rückzahlung des Nennwerts maßgebliche Basispreis liegt mit 6,50 Euro bereits um fast 11,5 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs, was bereits einem moderaten Puffer bei dem Papier entspricht. Sollte der Basiswert bei Laufzeitende dagegen unterhalb dieser Marke notieren, kommt es zur Aktienandienung.

17,00 % p.a. Nokia CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: MacquarieOppenheim / SL1KPE
Laufzeit: 24.06.2011
Preis: (03.08.2010) Geld / Brief: 105,33 % / 105,53 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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