Kommentar
11:00 Uhr, 10.09.2012

Nokia – Spielball der Spekulanten

Erwähnte Instrumente

  • Nokia Oyj
    ISIN: FI0009000681Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Handykonzern hat mit der Vorstellung des Lumia 920 die hohen Erwartungen enttäuscht. Dennoch dürfte ein neuer Absturz der Aktie erst einmal auf sich warten lassen. Ein volatiler Seitwärtstrend ist wahrscheinlich – ideal für ausgewählte Inline Optionsscheine.

Als das Nokia-Management am 5. September in New York auf die Bühne trat, um das Lumia 920 vorzustellen, stieg die Spannung ins Unermessliche. Schließlich gilt das neue Smartphone als letzte Chance, dass der stark angeschlagene Konzern das Ruder herumreißen kann. Doch neue Kartendienste und eine stark verbesserte Kamera reichten nicht aus, um die hohen Erwartungen zu erfüllen. Direkt nach der Präsentation stürzte die Nokia-Aktie ab und rauschte in der Spitze um rund 17 % gegenüber dem Vortagesschlusskurs in die Tiefe.

Allein die Bekanntgabe des Termins zur Vorstellung des Lumia 920 hatte die Nokia-Aktie in den vergangenen Wochen beflügelt. Ausgehend vom Mitte Juli markierten Tief von 1,33 EUR ging es stürmisch nach oben. In der Spitze hat sich der Aktienkurs mit fast 2,80 EUR mehr als verdoppelt. Aktuell hat sich die Notiz mit rund 2,00 EUR ziemlich genau in der Mitte der beiden Kursmarken eingependelt.

Die hohe Volatilität der Nokia-Aktie macht den Titel zu einem idealen Basiswert für strukturierte Produkte. Vor allem Zertifikate, die auf einen Seitwärtstrend ausgerichtet sind, überzeugen mit guten Konditionen. Besonders interessant sind in dem Zusammenhang Inline Optionsscheine, wobei Anleger hier schon eine gehörige Portion Risikobereitschaft mitbringen müssen. Denn immerhin bergen die Papiere die Gefahr eines Totalverlusts, wenn das erhoffte Szenario nicht eintritt. Wie risikoreich ein Investment in Nokia-Inliner ist, zeigt ein Rückblick: Trotz großer Sicherheitspuffer von bis zu 54 % kam von den drei in StrategieReport Ausgabe 132.12 vorgestellten Papieren kein einziges ins Ziel. Stattdessen wurden die Inliner im Zuge des Kursverfalls der Nokia-Aktie ausgeknockt.

Allerdings ist das Chance-Risiko-Verhältnis bei Neuengagements so gut wie lange nicht. Denn ein weiterer drastischer Ausverkauf bei der Nokia-Aktie ist genauso wenig zu erwarten wie ein Höhenflug. Bei der Auswahl von Inline Optionsscheinen sollten Anleger darauf achten, dass die KO-Levels jeweils oberhalb des jüngsten Hochs bei 2,80 EUR und unterhalb des Tiefs bei 1,33 EUR angesiedelt sind. Ein bis Dezember 2012 laufender Inliner mit den KO-Levels 1,25/3,10 EUR erfüllt diese Voraussetzung. Die obere Barriere liegt 55 % entfernt, nach unten beträgt der Risikopuffer 37,5 %. Sollte die Nokia-Aktie in den kommenden drei Monaten innerhalb der Range notieren, wirft der Inline Optionsschein eine Rendite von satten 71,2 % ab.

Mit 47,5 % ist die Renditechance bei einem ebenfalls bis Dezember 2012 laufenden Inliner zwar etwas geringer. Dafür ist der Sicherheitspuffer etwas großzügiger: Der obere KO-Level liegt mit 3,30 EUR 65 % vom aktuellen Aktienkurs entfernt. Zum unteren KO-Level von 1,20 EUR beläuft sich der Puffer auf 40 %.

Vorsichtig sein sollten Anleger bei längerfristigen Engagements. Von den beiden erhältlichen Scheinen, die bis Juni 2013 laufen, bietet das Papier mit den KO-Levels 0,95/3,05 EUR den etwas größeren Risikopuffer. Allerdings muss die Nokia-Aktie dazu rund neun Monate in der Spanne verharren. Beide KO-Levels liegen derzeit exakt 52,5 % vom aktuellen Nokia-Aktienkurs entfernt. Doch trotz des auf den ersten Blick großen Abstands ist das Risiko eines Barrierebruchs recht hoch. Wer den Mut hat, den Schein zu erwerben, wird jedoch im Erfolgsfall am Laufzeitende mit einem Ertrag von 186,5 % belohnt.

Riskant, aber interessant: drei Inline-Optionsscheine auf Nokia

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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