NOKIA - gestärkt aus der Krise?
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Nokia
Gestärkt aus der Krise
In der vergangenen Woche kappte der weltweit führende Handyhersteller Nokia seine Prognosen für das laufende Quartal. Die Aktie drehte nach kurzer Talfahrt dennoch schnell wieder nach oben. Schließlich sind die mittelfristigen Aussichten für Nokia alles andere als schlecht. Der Marktführer gewinnt weiter Marktanteile hinzu und wird gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Prognosen gesenkt
Mit Spannung hatten Börsianer auf den Zwischenbericht Nokias gewartet. Zunächst waren sie einigermaßen geschockt. Der finnische Technologiekonzern kündigte an, dass die Umsätze gegenüber dem Vorjahresquartal zurückgehen werden. Der Gewinn wird am unteren Rand der erwarteten Spanne von 15 bis 19 Cents je Aktie liegen. Verantwortlich dafür ist zum einen die Netzwerksparte, die schlechter läuft als erwartet. Zum anderen wird auch das Umsatzwachstum bei Handys am unteren Ende der anvisierten Spanne liegen. Bislang war man von einem Zuwachs zwischen null und neun Prozent ausgegangen. Sowohl die Absatzzahlen als auch die erzielten Verkaufspreise fallen schwächer aus als prognostiziert.
Aktie erholt sich schnell
Der Schock hielt nur für kurze Zeit an. Im Handelsverlauf sackte die Notierung zwar ab und testete ihr 52-Wochen-Tief bei rund 10,50 Euro, erholte sich aber noch am gleichen Tag und beendete den Handel sogar mit einem Plus. Mit einem kräftigen Aufschwung in den darauffolgenden Handelstagen gelang es der Nokia-Aktie, ihren kurzfristigen Abwärtstrend zu überwinden. Wenngleich man nach dem starken Anstieg kurzfristig mit einer Konsolidierung rechnen muss, haben sich die charttechnischen Aussichten doch deutlich verbessert.
Mobilfunkmarkt wächst weiter
Die Boomjahre sind zweifellos vorbei. Dennoch wird der Mobilfunkmarkt auch in Zukunft weiter wachsen. Nach 405 Millionen weltweit verkauften Handys im vergangenen Jahr rechnet Nokia für das laufende Jahr mit einem neuen Rekordwert von 450 Millionen verkauften Geräten. Die Zahl der Handynutzer, die derzeit bei rund einer Milliarde liegt, dürfte bis 2005 auf rund 1,6 Milliarden anwachsen. Nokia hat an diesem Markt aktuell einen Anteil von knapp 40 Prozent und ist damit die unangefochtene Nummer eins. Und die Finnen schaffen es, diese Position kontinuierlich auszubauen.
Zukunft Multimedia
Dabei setzt Nokia voll auf Multimedia. Das Unternehmen rechnet damit, dass bereits in diesem Jahr rund die Hälfte seiner verkauften Handys MMS-Geräte sein werden. Immer mehr Handynutzer ersetzen ihre alten Mobiltelefone durch neue mit Multimedia-Funktionen. Mit MMS sind Nutzer in der Lage, nicht nur Text-, sondern auch Bild- und Tondateien zu versenden. Derzeit ist dies zwar noch ein relativ teures Vergnügen, spätestens mit der Einführung von UMTS könnte der neue Service aber einen ähnlichen Boom erleben wie die gute, alte SMS. Immerhin ist UMTS ungefähr 20 mal so schnell wie GPRS, der aktuelle Übertragungsstandard.
Moderat bewertet
Die Aussichten für die Branche und insbesondere für den Marktführer Nokia sind also keineswegs so schlecht, wie man vielleicht glauben mag. Der finnische Konzern dürfte vom positiven Trend auf Grund der glänzenden Markstellung besonders profitieren. Im Vergleich zu früheren Zeiten ist die Aktie derzeit günstig bewertet. Das KGV für das laufende Jahr liegt bei 16, die Dividendenrendite immerhin bei für einen Technologietitel stattlichen zwei Prozent. Für Langfristanleger ist Nokia (wieder) erste Wahl.
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