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15:28 Uhr, 07.10.2003

Nintendo: "Strategie muss überdacht werden"

Nintendos Entscheidung, den Verkaufspreis für die GameCube Spielekonsole zu senken, ist wahrscheinlich auf eine Neuausrichtung der Strategie in diesem Bereich zurückzuführen. Dies geht aus einer aktuellen Einschätzung von iSuppli hervor.

Nintendo senkte den Verkaufspreis für seine Spielekonsole von $149 auf $99 und liegt damit $100 unter dem Einführungspreis. Auf diesem Wege möchte man die Nachfrage vor dem sehr wichtigen Weihnachtsgeschäft ankurbeln. Die Analysten von iSuppli gehen jedoch nicht von einer deutlichen Nachfragesteigerung aus, da die PlayStation II von Sony (WKN: 853687, US: SNE) sich weiterhin gut verkauft und Nintendo keine Online-Gaming-Plattform für die GameCube anbietet.

Durch die Preissenkung müsse Nintendo eine höhere Rate an Folgekäufen erreichen, d.h. Besitzer müssen mehr Spiele als bisher kaufen, um die Kosten für die Konsole wieder auszugleichen. Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) habe mit der Xbox das gleiche Problem und verliere weiterhin pro verkaufter Konsole Geld, so iSuppli. Auch Nintendo verkauft die GameCube mit einem Preis von $99 unter den Herstellungskosten.

iSuppli ist der Meinung, dass der Vorstand von Nintendo die Strategie im Konsolenmarkt überdenken müsse. Die Preissenkung und die Entscheidung im dritten Quartal, die GameCube Herstellung vorerst auf Eis zu legen, sei ein Zeichen dafür, dass Nintendo auf sehr großen Lagerbeständen sitzt. iSuppli schätzt, dass diese Lagerbestände zwischen 800.000 bis 1 Millionen Geräte groß ist.

Im neuen Jahr sei denkbar, dass Nintendo sich verstärkt um sein Kronjuwel, den GameBoy Advance, kümmern wird, nachdem Nokia mit dem N-Gage ein konkurrierendes Produkt auf den Markt gebracht hat. Die größten Chiphersteller für die GameCube, International Business Machines (WKN: 851399, Nasdaq: IBM), Flextronics und ATI Technologies (WKN: 888576, US: ATYT), werden laut iSuppli voraussichtlich in diesem Jahr keine neuen Aufträge mehr von Nintendo erhalten.

Autor: BörseGO Research

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