Analyse
11:50 Uhr, 26.06.2020

NIKE - Erschreckende Zahlen

Dem Sportartikelhersteller bließ der Corona-Gegenwind hefig ins Gesicht. Im abgelaufenen Geschäftsquartal musste Nike sogar einen Verlust verbuchen. Die Aktie notiert vorbörslich deutlich im Minus.

Erwähnte Instrumente

  • NIKE Inc.
    ISIN: US6541061031Kopiert
    Kursstand: 101,400 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • NIKE Inc. - WKN: 866993 - ISIN: US6541061031 - Kurs: 101,400 $ (NYSE)

Das es kein gutes Quartal werden würde, konnte man mit Blick auf die Corona-Umstände erahnen. Was Nike seinen Aktionären aber gestern nach Börsenschluss vorlegte, kann man kurz und knapp zusammenfassen: Schlecht! Verglichen mit dem Vorjahresquartal brachen die Erlöse um 38 % auf 6,31 Mrd. USD ein. Analysten hatten ebenfalls einen Rückgang, allerdings nur auf 7,52 Mrd. USD, erwartet. Das Management verfehlte diese Prognose also um über 1 Mrd. USD. Die operative Marge sank von 45,5 auf 37,3 %. Ebenfalls überraschend: Nike rutschte sogar in die Verlustzone. Das Minus belief sich auf 790 Mio. USD oder 0,51 USD je Aktie. Im Vorjahr hatte Nike noch 989 Mio. USD oder 0,62 USD je Aktie verdient. Analysten hatten auch hier einen Rückgang erwartet, allerdings sollte Nike mit einem Ergebnis von 0,09 USD je Aktie weiter in der Gewinnzone verweilen.

Einen kleinen Lichtblick gab es dennoch: Der Anteil digitaler Verkäufer schnellte um 75 % auf 30 % des Gesamtumsatzes hoch. Heißt im Klartext, viele Kunden haben von daheim aus im Nike-Onlinestore bestellt. Eigentlich hatte das Management eine solche Tendenz für den digitalen Bereich erst für das Jahr 2023 erwartet. Das Beispiel unterstreicht die These vieler Experten, nach der sich digitale Entwicklungen durch Corona um zwei bis drei Jahre beschleunigt haben. Mittelfristig soll der Anteil digitaler Erlöse bei Nike auf 50 % des Gesamtumsatzes steigen.

Einen Ausblick für das neue Geschäftsjahr 2020/21 gab das Nike-Management nicht. Zumindest nicht im Detail. Der Umsatz dürfte stagnieren, so die Verantwortlichen. Man muss sich folglich an den derzeitigen Analystenschätzungen orientieren. Hier liegt aber zugleich das Problem. Denn die Analysten waren bereits für 2019/20 zu optimistisch. Es ist folglich davon auszugehen, dass die Schätzungen für 2020/21 noch einmal revidiert werden. Auf Basis des aktuellen Konsens käme die Nike-Aktie auf ein KGV von 41, was für 2021/22 auf 31 absinken würde.

Aus charttechnischer Sicht kommen die heutigen Verluste bei der Aktie, die sich vorbörslich abzeichnen, nicht überraschend. Es hat sich ein Abwärtstrendkanal ausgebildet, innerhalb dessen der Wert noch einmal deutlicher zurückssetzen könnte. Unterstützungen und damit mögliche Abwärtsziele finden sich in Form des EMA50 bei gut 95,10 USD und darunter in Form einer Dreifachunterstützung aus EMA200, Trendkanalunterkante und Ausbruchslevel bei 91,39 USD. Letztere Marke bietet sich folglich sehr gut für antizyklische Manöver auf der Long-Seite an. Fällt der Wert aus dem Kanal heraus, drohen indes Kurse um 84,14 USD.

Erst ein Ausbruch aus dem Kanal setzt Potenzial in Richtung des Allzeithochs bei 105,62 USD frei.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. USD 38,53 41,60 45,62
Ergebnis je Aktie in USD 2,14 2,50 3,27
KGV 47 41 31
Dividende je Aktie in USD 0,94 1,04 1,13
Dividendenrendite 0,93 % 1,03 % 1,11 %
*e = erwartet
Nike-Aktie
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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