Niceletter zu Rambus
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Immer wieder werden wir gefragt, ob wir unsere Verkaufsempfehlung bei Rambus noch aufrecht erhalten wollen. Zur Erinnerung: In NICE*Letter 47/00 rieten wir zum Ausstieg bei einem Kurs von 65,20 EUR, aktuell 20,80 EUR oder -68%. Auch die jüngsten Q1-Zahlen bestätigen uns. Gegenüber dem ersten Quartal 2000 verdoppelten sich die Umsätze zwar auf 31 Mio. USD, die Gewinne je Aktie lagen jedoch nur bei 8 Cent - die Konsensusschätzungen sahen 11 Cent vor. Erschwerend kommen die Q1-Zahlen von Intel dazu: Der auf die Rambus-Chips abgestimmte »Pentium 4« verkaufte sich extrem schlecht. Die PC-Branche scheint jetzt mehr auf den Nachfolger zu warten, der auch »normale« DRAM-Chips ansteuern kann. Freilich müssen wir eingestehen: Der »normale« Geschäftsverlauf des Unternehmens ist gerade vergleichsweise uninteressant. Derzeit dreht sich vielmehr alles um die Patentrechtsstreitigkeiten, die das Unternehmen gegen etliche Halbleiterhersteller führt. Rambus prozessiert gegen nahezu alle grösseren Marktmitspieler von DRAM-Speicherchips, wie z.B. Infineon Technologies (WKN: 623100) und Micron Technology (Nasdaq: MU; WKN: 869020), auf Lizenzzahlungen wegen angeblicher Patentrechtsverletzung. Rambus hat jedoch Technologien patentieren lassen, die bereits öffentliches Allgemeingut waren. Erst darauf aufbauend hat man eigene neue Entwicklungen betrieben, und diese patentieren lassen. Wenn Rambus also nur Lizenzeinnahmen aus DRAM-Teilbereichen geltend machen kann, verschlechtern sich die Aussichten des Unternehmens radikal. Ohne die angestrebte Patentrechtserweiterung dürfte die Rambus-Aktie maximal 10 USD wert sein - und selbst dann wäre das Unternehmen mit einem 02er Umsatzmultiple von rund 7 noch sehr hoch bewertet.
Unsere Meinung: Zocker sehen derzeit eine Riesenchance, sollte Rambus ungeachtet der ungünstigen Vorzeichen Recht bekommen. Der Umsatz könnte sich von derzeit rund 75 Mio. USD im günstigsten Fall auf über 1 Mrd. USD vervielfachen. Der Rechtsstreit bleibt aber ungewiss. Seriöse Anleger bleiben aussen vor, denn im ungünstigen Fall droht ein Sturz in den einstelligen Kursbereich.
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