Niceletter 34/00

Liquid Audio: Frühling näher als gedacht?

Noch in Ausgabe 32/00 schrieben wir über Liquid Audio, dass ein gutes Quartal noch lange keinen Frühling ausmachen würde. Von dieser Meinung gehen wir grundsätzlich auch nicht ab, jedoch konnten wir eine Reihe interessanter News exklusiv in Erfahrung bringen, die in den Kurs des Musik-Softwareanbieters wieder Schwung geben könnte. Nachdem die Tochter Liquid Audio Japan bereits einen interessanten Vertrag mit dem CD-Brennerhersteller Fujitsu abschliessen konnte, erfuhren wir jetzt aus gewöhnlich gute informierten Kreisen, dass sich ein weiterer grosser japanischer CD-Brennerhersteller für die Software interessiert. Es soll bereits ein weitreichender Vertrag abgeschlossen worden sein. Liquid Audio kassiert dabei entsprechend jedem verkauften Brenner ein Gebühr. Das Abkommen scheint ein Potenzial von mehreren Mio. Einheiten innerhalb der nächsten zwölf Monate zu haben, hiess es weiter. Der Start ist für September geplant. Aufhänger ist die neue Software »Liquid Audio Five«, die ein einfaches und sicheres Herunterladen von Musikstücken über das Internet gewährleistet und auf der Musikmesse »Popkomm« vorgestellt wurde. Vorteil dabei ist, dass die Software mit den gängigen Mediaformaten wie MP3, WAV, Audio CD und demnächst auch Windows Media kompatibel sein wird. Konkurrenz für das Softwarepaket bekommt Liquid Audio jedoch von einer anderen Seite. Der Chiphersteller Intel und Matsushita Electric Industrial (Panasonic) haben gemeinsam eine Software entwickelt, die ebenfalls eine sicheren Übertragung von Musik über das Internet bietet.

Unsere Meinung: Die Internet-Musikindustrie steht derzeit unter keinem guten Stern - Napster lässt grüssen. Liquid Audio ist hier jedoch noch am besten positioniert, denn die neue Software entwickelt sich hervorragend. Bei einem Kurs um 6,50 EUR scheint die Aktie einen Boden gefunden zu haben. Auf die Neuankündigung sollten jedoch nur risikobewusste Anleger setzen.