Kommentar
15:41 Uhr, 17.01.2005

Neues Industriemetall-Zertifikat: China entscheidet über die Trends der Basismetalle im neuen Jahr

Die starken Aufwärtstrends und die geringe Korrelation mit Aktien haben Rohstoffe mittlerweile zu einem der wichtigsten Anlagethemen gemacht. Und diese Stellung dürfte der Commodity-Bereich auch im Jahr 2005 weiter verteidigen.

Ein hohes Interesse haben mittlerweile die Industriemetalle auf sich gezogen. Allenthalben ist davon die Rede, dass China die Märkte der wichtigsten Grundstoffe Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel und Zink leer kauft. Wenn man sich dabei fragt, ob die zum Teil stürmischen Preisentwicklungen jetzt schon ihre Spitze erreicht haben, lohnt ein Blick auf die langfristige Entwicklung seit Ende der achtziger Jahre. Dann zeigt sich nämlich, dass bisher eigentlich nur der Preisverfall in den Neunzigern ausgebügelt wurde. Der große Hunger aus dem Reich der Mitte hat also bisher keinesfalls dazu geführt, dass wir uns auf völlig übertriebenen Niveaus bewegen. Und dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man die Preise inflationsbereinigt betrachtet.

Manche Basismetalle waren zwischenzeitlich einfach so billig, dass die Produzenten zum Teil ums Überleben kämpften. Die Exploration neuer Lagerstätten und die Ausweitung der Produktionskapazitäten war demnach schlichtweg unrentabel. Mittlerweile stehen aber Nachfrageüberhänge auf der Tagesordnung. Und das Angebot lässt sich nur durch langwierige und teure Investitionen ausweiten. So machen mitunter auch kaum für denkbar gehaltene Äußerungen aus dem Rohstoff-Bereich die Runde. Der hohe Preis für Koks etwa lässt Stimmen laut werden, dass sogar der deutsche Bergbau wieder wettbewerbsfähig werden könnte.

Die Schlüsselrolle bei der Diskussion um die Trends gerade bei Metallen nimmt derweil China ein. Das ehemals als Exporteur auftretende Riesenreich zeichnet sich mittlerweile für gut ein Fünftel des weltweiten Bedarfs verantwortlich. Das macht die Rohstofftrends natürlich einerseits anfällig. So führte etwa der Rückgang der chinesischen Importe im Juli und Oktober sofort zu einer Verunsicherung. Die Rohstofftrends hängen damit maßgeblich an der Frage, ob der Boom in China anhält. Andererseits bestehen daran aber keine größeren Zweifel, selbst wenn sich die Wachstumsraten leicht abschwächen sollten. Im November zeigte bereits der erneute Anstieg der Frachtraten, dass Chinas steigender Bedarf an Rohstoffen ungebrochen ist.

Die hohe Nachfrage trifft dabei auf schrumpfende Vorräte und nicht ausreichende Produktionskapazitäten. Große Rückschläge in den Trends an den Metallmärkten sind daher auch im Jahr 2005 kaum zu erwarten. Vor allem die Preisentwicklung von Aluminium und Zink könnte sich als stark erweisen.

Betrachtet man die charttechnische Situation der Basismetalle, so sind die Aufwärtstrends zwar weitgehend intakt. Die Widerstände aus den Hochs vom Ende der achtziger Jahre könnten die Entwicklung nun aber bremsen. Zu beachten ist dabei die hohe Volatilität der Preisentwicklung. Investments in einzelne Grundstoffe bleiben daher aktiven Tradern vorbehalten, die die Notierungen permanent im Auge behalten. Als strategische Investments sind weiterhin Strukturen auf Körbe aus Industriemetallen das Mittel der Wahl.

Per Saldo dürften sich die positiven Trends der Basismetalle im angelaufenen Jahr fortsetzen. Dabei sollte man sich freilich nicht in euphorischer Stimmung auf eine lückenlose Fortsetzung der zweistelligen Prozentgewinne des Jahres 2004 versteifen. Gleichsam finden sich aber kaum Argumente, die auf eine Beruhigung der angespannten Situation mit starker Nachfrage und knapper Produktionskapazität hindeuten. Maßgeblich verantwortlich für die weitere Entwicklung wird dabei weiterhin China sein. Doch auch hier dürften sich Sorgen um eine stärkere Verlangsamung des Wachstums wahrscheinlich als unbegründet herausstellen. Zwar hatte der Boom der chinesischen Industrie im Dezember gemessen an den Signalen des Einkaufsmanagerindex zum dritten Mal in Folge einen Dämpfer erhalten, da der Wert deutlich unter dem Niveau vom Sommer 2004 lag. Doch zeitgleich mehren sich auch die Anzeichen, dass das Wachstum in den nächsten Monaten wieder Rückenwind bekommen könnte. So hat die Regierung die zur Abkühlung der hitzigen Wirtschaftsentwicklung eingeleiteten Beschränkungen für die Kreditvergabe zuletzt gelockert. Ferner spricht der kräftige Anstieg der Frachtraten seit Anfang November für den weiterhin wachsenden Importbedarf an Metallen im Reich der Mitte.

Größere Rückschläge in den Preisen für Industriemetalle stehen derzeit also nicht zu befürchten. Derweil ist eine mögliche Verlangsamung der grundsätzlich positiven Entwicklung unbedingt einzukalkulieren. Bei der Auswahl Ihrer Investments im Bereich der Grundstoffe bzw. im gesamten Commodity-Bereich sind damit gesteigerte Chancen in schwächeren Aufwärtstrends genauso wichtig wie ein zumindest teilweiser Kapitalschutz. Genau diese Aspekte greift die Société Générale nun mit ihrem neuen Airbag-Zertifikat auf einen gleichgewichteten Korb der fünf wichtigsten Industriemetalle auf, das unbedingt die Aufnahme in unsere vorgestellte Rohstoff-Allokation aus ZertifikateJournal, Ausgabe Nr. 31/04 verdient.

Die Franzosen bieten hier eine deutlich offensivere Alternative zu ihrem ebenso hervorzuhebenden Industriemetall-Basket mit vollständigem Kapitalschutz und 100-prozentiger Partizipation (ISIN DE 000 SG0 93D 2). Während sich dieses Investment für Anleger eignet, die auch höhere Risiken in der Preisentwicklung der Grundstoffe für möglich halten und zugunsten einer Kapitalgarantie Herrn Eichel an ihren Gewinnchancen beteiligen möchten, ist das neue Airbag-Zertifikat sehr viel deutlicher auf eine maximale Ausschöpfung der Chancen ausgerichtet.

Die Partizipation an einer positiven Performance des Korbes aus Aluminium, Zink, Kupfer, Blei und Nickel hievt die Société Générale auf stolze 200 Prozent und bietet damit eine Rate, die auch den Verzicht auf eine Seitwärtsrendite versüßt. Auf einen teilweisen Kapitalschutz muss der Anleger derweil nicht verzichten. Per Fälligkeit am 01.02.2010 werden Verluste des Industriemetall-Baskets bis zu 40 Prozent vollständig abgesichert. Erst darüber hinausgehende Abschläge würden sich mit einer dann verstärkten Quote von 1,67 im Depot niederschlagen und ermöglichen als Risikokomponente die steuerfreie Vereinnahmung von Gewinnen. Auch mit Währungsrisiken muss sich der Anleger nicht herumschlagen, da das Zertifikat eine vollständige Währungsabsicherung beinhaltet.

Die Société Générale legt damit im Bereich der Industriemetalle die derzeit attraktivste Struktur vor, deren Risikopuffer die Gefahren der künftigen Preisentwicklung in den Grundstoffen ausreichend absichern sollte. Zur Zeichnung steht das Papier mit einem Emissionspreis von 1.000 Euro noch bis zum 21. Januar. Der Börsenhandel beginnt am 28. Januar.

Mehr über Zertifikate erfahren Sie Woche für Woche im ZertifikateJournal, dem kostenlosen Anlegerbrief von Deutschlands führenden Zertifikate-Experten Christian W. Röhl und Werner H. Heussinger. Auf www.zertifikatejournal.de können Sie sich in den Gratis-Verteiler eintragen!

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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