Neues Griechenland-Rettungspaket wird teurer
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Brüssel/Berlin (BoerseGo.de) - Das neue Hilfspaket für Griechenland könnte mehr als 100 Milliarden Euro kosten und damit teurer werden als bisher bekannt. Ein solches Volumen könnte nach Einschätzung der Experten von EU, IWF und EZB notwendig werden, wenn sich Griechenland bis 2014 noch nicht wieder allein über die Märkte refinanzieren kann, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Wochenende. Bislang war ein Betrag von rund 30 bis 65 Milliarden Euro für die Jahre 2012 und 2013 genannt worden. Das im letzten Jahr beschlossene Rettungspaket mit einem Volumen von 110 Milliarden Euro, von dem bisher ungefähr die Hälfte ausgezahlt wurde, läuft im Jahr 2012 aus.
Laut "Spiegel"-Bericht hat Deutschland bei einem Treffen der Finanzstaatssekretäre am vergangenen Mittwoch eine Beteiligung der privaten Gläubiger zur Bedingung für ein neues Griechenland-Hilfspaket gemacht. Ohne einen teilweisen Forderungsverzicht der Banken werde es keine Zustimmung des Bundestages geben, habe Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen im Auftrag von Finanzminister Wolfgang Schäuble den europäischen Kollegen klar gemacht. Mit dieser Position habe Deutschland aber alleine dagestanden, so der "Spiegel". Die Beratungen seien ergebnislos beendet worden. Eine Entscheidung soll nun am 20. Juni erzielt werden.
Wie das "Wall Street Journal" am Wochenende in seiner Online-Ausgabe berichtet, wollen die Regierungen der Eurozone die Banken mit 30 Milliarden Euro an einem neuen Griechenland-Hilfspaket beteiligen. Darauf hätten sich die 17 Regierungen in einer "vorläufigen Vereinbarung" für ein neues Hilfspaket geeinigt, berichtet die Zeitung. Laut Bericht sollen die Gläubiger Griechenlands ermuntert werden, bald auslaufende Anleihen gegen Anleihen mit einer längeren Laufzeit auszutauschen. Über derartige Pläne hatte auch die "Welt am Sonntag" berichtet. Ziel ist offenbar eine "weiche Umschuldung", also eine "freiwillige" Laufzeitverlängerung der bestehenden Anleihen.
Ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn hat den Bericht des „Wall Street Journals“ allerdings am Sonntag dementiert. EU-Kreisen zufolge hat die Zeitung nur über ein mögliches von verschiedenen Szenarien berichtet. Einer Einigung müssten alle EU-Finanzminister zustimmen, sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Rehn.
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