Neuer Schwung für Small- und Mid-Cap-IPOs
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In diesem Jahr gab es in Europa (außer UK) bereits über 30 IPOs im Small- bzw. Mid-Cap-Segment, davon acht in Deutschland. Angesichts der gegenwärtigen Dynamik der Aktienmärkte überrascht dies durchaus. Small- und Mid-Cap-Werte haben in den letzten drei Jahren jeweils konsequent die Ergebnisse des Vorjahres übertroffen. Zusammen mit den sich verbessernden Wirtschaftsdaten hat dies insbesondere in Deutschland zu einem Stimmungshoch unter der Anlegerschaft beigetragen.
Unser IPO-Ansatz
Wie bei anderen gelisteten Werten auch, wird im Rahmen des Investmentprozesses bei europäischen Small-Cap-Aktien zunächst die Angebots- und Nachfrage-Dynamik der Branche und der Marktnische untersucht, in der der Börsenkandidat tätig ist.
Sofern die Nachfrage nach den Produkten oder Leistungen eines Unternehmens das Angebot übersteigt, kann das Unternehmen seine Erträge durch Erhöhung der Preise steigern. Wir halten nach Unternehmen Ausschau, die über eben diese Preismacht verfügen. Gleichzeitig betrachten wir das Angebot auch im Hinblick auf die Anzahl der Aktien, die in dem betreffenden Sektor zum Kauf angeboten werden. Kommt es beispielsweise gleichzeitig zu mehreren IPOs in einem bestimmten Sektor, so könnte dies bedeuten, dass Insider diesen Sektor als teuer bewerten und vor dem Hintergrund hoher Trading-Multiples auf eine Realisierung von Gewinnen abzielen. Dies zeigt sich vor allem daran, dass diese Investoren versuchen, dieses Ziel über einen IPO zu erreichen und nicht etwa durch Veräußerung an andere Player in der Branche (die angesichts der potenziellen Synergien unter Umständen einen höheren Preis zahlen könnten).
Deutsche Immobilien
Eines der dynamischsten Segmente für Investments in Deutschland ist zurzeit der Immobiliensektor. Nach mehreren Jahren verhaltener Investitionstätigkeit im Anschluss an den Bauboom nach der Wiedervereinigung sind die Mieten in vielen deutschen Städten niedrig und die Leerstandsraten hoch. Immobilen sind preiswert und werfen im Vergleich zu den Nachbarländern höhere Nettorenditen ab.
Vor dem Hintergrund der niedrigen Finanzierungsraten in der Eurozone sind diese Renditen für Immobilienanleger durchaus attraktiv. Langfristig bietet sich hier ein Aufwärtspotenzial, da die Mieten wieder steigen und die Leerstandsraten fallen werden (vorausgesetzt, der Konjunkturaufschwung hält an und die Liegenschaften werden renoviert bzw. saniert).
Erfreulich ist auch die geplante Einführung einer deutschen REIT-Struktur. Dadurch hätten zahlreiche Unternehmen die Möglichkeit, den Wert ihrer Immobilien durch Auslagerung in einen Immobilienfonds zu konkretisieren, ohne dass dabei auf Seiten der Gesellschaft Kapitalertragssteuern anfallen. Da der Entwurf zur REIT-Gesetzgebung jedoch noch nicht abgeschlossen ist, muss der Markt sich hier bis auf weiteres gedulden.
Zu viel Cash, zu wenig Abschlüsse
Zu bedenken gilt jedoch die Tatsache, dass derzeit zahlreiche Immobiliengesellschaften in Deutschland, Österreich und Spanien den Börsengang antreten, um Mittel für die Investition in deutsche Immobilien aufzubringen. In der Folge kommt es zu einem Überangebot an Liquidität, das sich auf einige wenige Deals konzentriert. Dies führt wiederum zu einer Verengung der Renditen auf dem europäischen Immobilienmarkt. Die Aussicht auf solide Erträge würde somit für die meisten Investoren in weite Ferne rücken.
Da wir bereits in 2005 respektable Renditen erzielt haben, haben wir insofern unser Engagement im deutschen Immobiliengeschäft zurückgefahren.
Quelle: Schroders
Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. März 2005 rund 158,2 Mrd. Euro.
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