Kommentar
07:33 Uhr, 29.07.2010

Neue Themen am Anlagemarkt (Teil 1)

Erwähnte Instrumente

  • Smart Grid Top Select Zertif
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  • Open End Index-Zertifikat
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Zertifikate ein „Muss“!

Just in dem Jahr, in dem die Finanzbranche den 20-jährigen Geburtstag des Index-Zertifikats feiert – alles begann im Frühjahr 1990 mit einem noch laufzeitbegrenzten DAX-Papier der Dresdner Bank – muss sie sich im reinen Partizipations-Bereich immer mehr der ETF-Konkurrenz stellen. Dass der Vergleich zumindest inhaltlich hinkt, zeigt allein die Tatsache, dass kein anderes Finanzinstrument aktuelle Trends so schnell, einfach und individuell umsetzen kann wie Zertifikate dies tun, auch wenn hier am Emittentenrisiko trotz der Besicherung einiger weniger Produkte kaum ein Weg vorbeiführt.

Auf zu „König Salomons Diamanten"?

Bestes Beispiel sind Papiere auf ganz spezifische Einzelmärkte wie das gerade vor dem Hintergrund des steigenden Afrika-Interesses vieler Anleger sonst allenfalls für touristische Aktivitäten in Erwägung gezogene Kenia. So bietet die Die Royal Bank of Scotland (RBS) seit kurzer Zeit auch ein entsprechendes vierteljährlich reallokiertes Endlos-Zertifikat auf den MSCI Kenia Excess Return Index (AA198P) an und öffnet Investoren damit zwar mit einem erheblichen Klumpenrisiko behaftet und nicht ganz billig, dennoch den Zugang zu diesem interessanten Wachstumsjuwel im Osten des schwarzen Kontinents. Dagegen wurde vor dem Hintergrund der aktuellen Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika diesmal zum Glück auf den sonst üblichen Marketing-Trend verzichtet, auf sportliche Großereignisse mit „passenden" Zertifikaten zu antworten. Auf das darüber hinaus bereits bestehende riesige Angebot an unterschiedlichsten Afrika-Produkten sei hier nur am Rande verwiesen.

BRIC weiter im Blick

Das Gleiche gilt auch unter dem regionalen Aspekt für die vier BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China, in die sich entweder einzeln oder im Paket mit den unterschiedlichsten Strukturen und Basiswerten, aber auch auf Wunsch ganz gezielt währungsbezogen über Zertifikate investieren lässt. Selbst der Erfinder des beliebten Konzepts, das die vom Potential her stärksten wirtschaftlichen „Aufstiegskandidaten" in die erste Liga bis zum Jahr 2050 umfasst, Goldman Sachs Chefvolkswirt Jim O´Neill, zeigte sich zuletzt in einem Interview überrascht, wie weit dieser Prozess schon fortgeschritten ist. So wurde mit einem Anteil von 16 bis 17 Prozent des Quartetts am globalen BIP bereits heute selbst das optimistischste Szenario (zehn Prozent) übertroffen. Dieser Prozess dürfte seiner Meinung nach auch so weiterlaufen und „sämtliche Entwicklungen etwa fünf Jahre früher eintreten als von uns erwartet". Der Abstand zu den USA wäre 2027 sogar 14 Jahre früher als prognostiziert aufgeholt und 2031 stünden die BRICs bereits auf einer Stufe mit den heutigen G7-Ländern. Das gerade in diesen Tagen mit Griechenland nur allzu drastisch vor Augen geführte Kernproblem der meisten Staaten, die hohe Verschuldung, könnte jedoch in deutlich moderaterer Form in den bislang nur gering belasteten BRIC-Staaten über die riesige Inlandsnachfrage weiter Bevölkerungsschichten sogar zu einem Wachstumsbeschleuniger werden und mit einer Reduzierung der hohen Ersparnisse wie z.B. in China, das mehr als 2,4 Billionen US-Dollar an Devisenreserven und das Gros an US-Staatsanleihen hält, einhergehen. Allerdings sind die Aktien in den meisten BRIC-Ländern schon sehr weit gelaufen und Risikofaktoren wie eine straffere Geldpolitik in Reich der Mitte oder aufkommende Inflationsängste in Brasilien könnten die Finanzmärkte nachhaltig belasten, während in Russland die Hauptschwierigkeit in der starken Abhängigkeit von Öl und Energie gesehen wird.

Smart Grid – was ist das eigentlich?

Während sich in einer Zeit, in der sich die weltwirtschaftlichen Gewichte mehr und mehr zu verschieben scheinen, gerade die Emerging Markets, allen voran die BRICs, als ein beständiger Trend erweisen, könnte es in einem ganz anderen Sektor erst noch zu einer Art Initialzündung kommen, dem Bereich der modernen Elektrifizierung. Ein gängiges Schlagwort sind in dieser Beziehung die sogenannten Smart Grids, d.h. völlig neuartige effiziente und dezentrale Stromnetze, die über ein intelligentes Managementsystem gesteuert und verwaltet werden. Dieses ermöglicht einen bidirektionalen Datenaustausch unter Einbindung neuester IT-Technologien ähnlich dem World Wide Web. Unter dem Gesichtspunkt der Energie- und Kosteneffizienz sollen hier die unterschiedlichsten Formen von Elektrogeräten miteinander vernetzt und dabei das bisherige Rollenverständnis von Produzent und Konsument in Richtung eines neuartigen „Prosumers" aufgelöst werden. So könnten wie z.B. bei den vielerorts bereits installierten Dachsolaranlagen, Privathaushalte zumindest temporär zu Stromerzeugern werden und nicht benötigte Energie automatisch ins Netz abgeben, um sie bei Bedarf bzw. zu kostengünstigeren Tages- oder Nachtzeiten wieder von dort abzurufen. Im Unterschied zum Internet soll der Umfang der Smart Grids allerdings noch zehn- bis hundertmal größer sein und ein Potential zwischen 30 und 60 Mrd. US-Dollar bieten. Kein Wunder, dass sich Großkonzerne wie General Electric oder Cisco bereits mit enormen Summen engagieren und auch die amerikanische Regierung entsprechende Förderprogramme auflegt. Auch der Zertifikate-Anleger kann inzwischen längst auf den Trend zu intelligenten Stromnetzen setzen. Die passenden Endlos-Papiere kommen dabei von Vontobel mit dem Produkt auf den S-BOX Smart Grid Performance-Index (VT0DSG), der die Wertentwicklung der nach Marktkapitalisierung 15 weltweit größten Unternehmen dieses speziellen Sektors, darunter Herstellern von intelligenten Stromzählern (Smart Meters), sowie Anbietern von Infrastruktur- und Netzwerklösungen für Strom, Gas und Kommunikation eins zu eins abbildet. Zwei weitere Produkte kommen von der Deutschen Bank mit den Smart Grid Top Select Zertifikaten 1 (DB2SMG) und 2 (DB7SMG).

Die gesamte Sonderpublikation Zertifikate-Trends können Sie hier kostenlos herunterladen:
http://www.godmode-trader.de/service/downloads

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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