Kommentar
12:00 Uhr, 26.02.2013

Neue Express-Chance ohne Performance-Begrenzung

Erwähnte Instrumente

  • Express Best Zertifikat IV a
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Auch 2013 setzt die Commerzbank ihre Auflagenserie bei sogenannten „Best-Express“-Zertifikaten fort. Auf dem Programm steht seit dieser Woche das nunmehr vierte Papier auf den Euro STOXX 50, dessen Startniveau am 25. Februar festgelegt wurde.

Wie bei den Vorgängern wird auch hier das eigentlich für Express-Produkte geltende „Gesetz“ durchbrochen, nach dem die Rendite auf einen bestimmten Maximal-Betrag begrenzt ist. Stattdessen hat der Anleger die Möglichkeit, an den jährlichen Stichtagen entweder eine Rückzahlung des Nennwertes zuzüglich einer 5-prozentigen Mindestrendite p.a. zu erhalten oder sich falls dieser höher ist, einen Betrag entsprechend der tatsächlichen Indexentwicklung erstatten zu lassen. In beiden Fällen ist es natürlich notwendig, dass der Schlusskurs der Euroland-Benchmark am betreffenden Beobachtungstag über dem Startlevel notiert, der auch gleichzeitig die Tilgungsschwelle darstellt. Sollte der Basiswert, der gegenüber dem DAX noch ein riesiges Nachholpotential besitzt, also beispielsweise den Vorstellungen vieler Experten folgen und in den nächsten Monaten kräftig an Wert zulegen, könnte sich der Investor bereits in einem Jahr über eine Rückzahlung incl. der vollständigen Wertentwicklung freuen.

Kommt es zum derzeit nur von wenigen Profis vertretenen Gegenentwurf, dass die Märkte bereits das Beste hinter sich haben und es insofern ungeachtet der bisherigen Underperformance auch beim Euro STOXX 50 eigentlich nur noch nach unten gehen kann, dürfte sich das Express-Investment aber noch über einen längeren Zeitraum hinziehen, wobei in den darauffolgenden Jahren noch zweimal die Möglichkeit zu einer vorzeitigen Tilgung besteht. Die Mindest-Rückzahlung würde sich in diesem Fall von Jahr zu Jahr um weitere fünf Euro erhöhen. Sollte der Fall eintreten, dass der Euro STOXX 50 auch am finalen Stichtag im Februar 2017 unter dem Emissionsniveau notiert, gehört zwar auch die bis dahin aufgelaufene maximale Mindest-Rendite von 20 Prozent der Vergangenheit an, allerdings besteht dann immer noch die Chance auf eine leicht erhöhte Tilgung zu 105 Euro. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Index während der gesamten 4-jährigen Laufzeit zu keinem Zeitpunkt auf oder unter die zwischen 55 und 60 Prozent des Auflageniveaus fixierte Barriere gefallen ist. Auch hier wird wieder eine für die meisten Express-Zertifikate geltende Regel verletzt, das vielbeschworene Stichtagsprinzip, das zwischenzeitliche Kursstürze unter die Sicherheitsschwelle verzeiht. Anleger sollten das auf jeden Fall mit ins Kalkül ziehen, auch wenn ein Index-Verlust von 40 Prozent auf dem aktuellen Niveau etwa einem Stand von 1,600 Punkten entsprechen würde. Das letzte Mal notierte der Euroland-Index im Jahre 1996 auf einem solch niedrigen Niveau. Weder das Platzen der Dotcom-Blase nach der Jahrtausendwende, noch die Finanzkrise 2008 waren also schlimm genug, um dem Index derart zuzusetzen. Der Umstand, dass das Barometer gegenüber anderen Märkten noch sehr stark zurückgeblieben ist, könnte in diesem Fall sogar von Vorteil sein. Sollte allerdings die Barriere auch nur ein einziges Mal in den nächsten vier Jahren verletzt werden, stünde das Papier bei Endfälligkeit ganz ohne Teilschutz da.

Der BörseGo Tipp:

Best-Express-Zertifikate eignen sich für eher positiv gestimmte Anleger, die keine Rendite verschenken möchten, gleichzeitig aber auch dem Express-Mechanismus folgend eine vorzeitige Kündigung anstreben. Leider wird das Stichtagsprinzip von den Commerzbank-Produkten bei der Barrieren-Betrachtung durchbrochen. Allerdings relativiert sich dieser Makel durch den relativ hohen Puffer wieder.

Euro STOXX 50 Best-Express-Zertifikat IV

Emittent/WKN:

Commerzbank / CZ35GQ

Laufzeit:

03.03.2017

Preis: (25.02.2013)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1 € Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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