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10:52 Uhr, 08.12.2008

Netzagentur droht Post mit öffentlichem Pranger

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Einem Pressebericht zufolge droht die Bundesnetzagentur mit rechtlichen Schritten gegen die Deutsche Post wegen Mängeln in der Briefzustellung. Das gehe aus einem Schreiben von Behördenpräsident Matthias Kurth an den Vorstandsvorsitzenden Frank Appel hervor, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Kurth verweist demnach auf zahlreiche Beschwerden von Kunden und Kommunalpolitikern über die sich häufenden Verspätungen und den Ausfall von Zustellungen. Die von der Post zugesicherte regelmäßige werktägliche Zustellung sei damit unter keinen Umständen zu vereinbaren. Wenn die Post die Situation nicht kurzfristig in den Griff bekomme, werde die Netzagentur die Mängel in einer offiziellen Mitteilung in ihrem Amtsblatt öffentlich anprangern, kündigte Kurth laut FAZ an. Das wäre der erste Schritt in dem vom Postgesetz vorgesehenen Verfahren zur Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen – und ein gewaltiger Imageschaden für die Post.

Sollte es der Post nicht gelingen, die Mängel fristgerecht zu beseitigen, könne die Regulierungsbehörde sie als marktbeherrschendes Unternehmen dazu verpflichten, den Universaldienst sicherzustellen. Auch Bußgelder wären möglich. Alternativ hat sie laut Postgesetz die Möglichkeit, die Leistungen auf nur unzureichend versorgten Teilmärkten unter mehreren Anbietern auszuschreiben.

In der Deutschen Post hält man ein Verfahren der Netzagentur für eine allenfalls theoretische Möglichkeit. "Die Vorwürfe spiegeln nicht die Realität wider", sagte ein Sprecher zur FAZ. Von flächendeckenden Schwierigkeiten in der Zustellung könne keine Rede sein. Mehr als 95 Prozent aller Briefe kämen innerhalb eines Tages beim Empfänger an.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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