Nettomittelzuflüsse in Fonds brechen ein
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Der Fondsvertrieb in Deutschland muss kundenorientiert umgebaut und Fondsprodukte noch weiter auf Performance getrimmt werden. Sonst droht hier dem Fondsmarkt und Privatanlegern ein weiterer Rückschlag, dies berichtet die internationale Management- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton.
Wie die Beratungsgesellschaft mitteilte, haben Fondsprodukte bei Privatanlegern in den letzten Jahren massiv an Beliebtheit eingebüst. Der Grund hierfür sei die anhaltend schlechte Wertentwicklung - auch im Vergleich zu anderen Anlageformen. Gemäß den Angaben von Booz Allen Hamilton betrug die Wertentwicklung von Aktienfonds zwischen 2000 und 2003 -73%, während Dax und MSCI im gleichen Zeitraum "nur" um -53% bzw. -55% nachgaben. Dies habe die Anleger stark verunsichert. Daraufhin seien die neuen Mittel, die in Publikumsfonds flossen, im 1. Halbjahr 2004 um 67 % gegenüber dem Vorjahr eingebrochen.
"Banken verfügen über 66% Marktanteil beim Absatz von Investmentfonds und bilden somit den wichtigsten Vertriebskanal. Sie sollten sich deutlich stärker für Angebote Dritter öffnen", so Charles Teschner, Partner bei Booz Allen Hamilton. Banken hätten Drittprodukte zwar teils im Angebot, allerdings bleibe deren Markteinteil meist bei unter 5%. Aber auch Kunden sollten sich in größerer Eigenverantwortung sehen. 61% der Fondskäufer verlassen sich derzeit allein auf die Empfehlung ihres Beraters bei der Bank oder Sparkasse, dies ergab eine aktuelle Untersuchung von Booz Allen Hamilton.
Für einen Vergleich dienen unter anderem Fondsratings wie etwa die von Morningstar oder S&P. Obwohl in Deutschland viele Fonds geratet sind, spiele das bei Anlageentscheidungen noch eine zu geringe Rolle. Zudem sollten die Anleger beim Fondskauf darauf drängen, auch alternative, nicht hauseigene/gebundene Produkte mit gutem Rating und geringer Kostenstruktur angeboten zu bekommen.
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