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12:00 Uhr, 29.04.2022

Netflix – Stabilisierung nach Zahlenschock!

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Streamingdienst Netflix meldete für das erste Quartal 2022 einen Rückgang der Abonennten um 200.000. Der erste Rückgang seit über zehn Jahren. Das Management stimmte die Aktionäre bereits darauf ein, dass es im laufenden Quartal mit einem Rückgang von 2,1 Millionen zahlenden Abonennten rechnet. Die Nachrichten trafen die Marktteilnehmer unerwartet. Dementsprechend hart reagierte der Aktienkurs auf die Nachricht. Privatanleger sowie institutionelle Investoren trennten sich von dem Papier. Rund ein Drittel verlor der Anteilsschein am Tag der Bekanntgabe der Quartalszahlen. Damit summierten sich die Verluste seit dem Allzeithoch vom vergangenen November auf über 72 Prozent!

Netflix-CEO Reed Hastings hat allerdings bereits Maßnahmen eingeleitet. So kündigte Netflix an, ein günstigeres Abo-Modell mit Werbung zu entwickeln. Darüber hinaus soll die Mehrfachnutzung des Accounts durch Familienmitglieder und Freunde eingedämmt werden. Nach eigenen Angaben liegt die Zahl der Passwort-Nutzer bei rund 100 Millionen. Der Plan sieht vor, für einen Aufschlag von wenigen Euro bis zu zwei Unterkonten einrichten zu können. Auf diese Weise würde zwar die Nutzerzahl nicht zwangsläufig steigen, aber die durchschnittlichen Einnahmen könnten zulegen. Eine Rechnung die durchaus aufgehen könnte. Wie die Zahlen zum ersten Quartal zeigten, schlugen sich die Preiserhöhungen trotz rückläufiger Abonenntenzahl in einem Anstieg des Umsatzes nieder.

Gleichwohl steht Netflix weiter unter Druck Milliarden in weiteres Wachstum zu investieren. Im vergangenen Jahr gab Netflix nach Angaben von Statista rund 17 Milliarden US-Dollar für Content aus. Experten erwarten, dass sich das Budget für neue Filme 2022 auf einem ähnlichen Niveau bewegen dürfte. Neben der Produktion eigener Filme und Serien entwickelt Netflix derzeit ein zweites Standbein. Im Juli 2021 gab der Konzern bekannt, ins Gaming-Geschäft einzusteigen. Dazu wurden bereits einige kleinere Spieleentwickler gekauft und Spiele wie Stanger Things: 1984 bereits im Apple Store erhältlich. Der Plan sieht vor, bis Ende des Jahres rund 50 Spiele für Mobilfunkgeräte anbieten zu können. Das Gaming-Geschäft boomt und Netflix könnte mit der hohen Abonenntenzahl daran partizipieren.

Ein großer Teil der Analysten ist nach Angaben von Thomson Reuters mittelfristig optimistisch für die Aktie gestimmt. Mit rund 220 Millionen Abonennten zählt Netflix zu den größten Streamingdiensten der Welt. In diesem Jahr war Netflix 27 Mal für einen Oscar nominiert, wenngleich es am Ende nur eine Trophäe gab. Im vergangenen Jahr räumte der Streamingdienst jedoch sieben Preise ab. Nicht zuletzt die Coronapandemie ließ die Zahl der Abonnenten bei Netflix & Co. nach oben schnellen.

Die hohen Wachstumsraten der zurückliegenden Jahre sorgten allerdings dafür, dass neben Amazon längst auch Konkurrenten wie Amazon, Apple, Warner Brothers Discovery und Walt Disney den Streaming-Markt für sich entdeckten und Filme, Serien, Dokumentationen und Shows per Mausklick in das Wohnzimmer streamen. Die Coronarestriktionen wurden inzwischen vielerorts drastische worden. Das heißt: Die Streamingzeit dürfte zurückgehen. Angesichts der gestiegenen Inflation, stellen immer mehr Haushalte ihre Ausgaben auf den Prüfstand. Die Verbraucher überdenken ihre Ausgaben für Unterhaltung, Benzin und Lebensmittel. Es ist ziemlich einfach, einen oder zwei Streaming-Dienste aufzugeben, wenn man fünf oder sechs abonniert hat. Viele Dienste sind monatlich kündbar und machen sich also zeitnah im Geldbeutel bemerkbar und der Netflix-Dienst lag nach der Preiserhöhung im Januar am oberen Ende der Preisrange.

Hastings muss das Vertrauen erst wieder zurückgewinnen. Angesichts der Unsicherheiten, ist bei der Netflix-Aktie in den kommenden Wochen mit weiterhin hohen Schwankungen zu rechnen.

Chart: Netflix

Widerstandsmarken: 202,70/245,00/331,40 USD

Unterstützungsmarke: 165,30 USD

Die Aktie von Netflix brach Mitte April 2022 kräftig ein und sucht aktuell noch den Boden. Mit dem Bruch der Unterstützungsmarke bei 202,70 USD droht nun eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung bis 165,30 USD (Widerstandsmarke aus dem Jahr 2017). Eine erste Stabilisierung deutet sich an, wenn die Marke von 202,70 USD wieder überwunden ist. Gleichwohl könnte sich die Widerstandsmarke bei 245,00 USD als harte Hürde auf dem Weg nach oben entpuppen.

Netflix in USD; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 14.12.2020– 28.04.2022. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Netflix in USD; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 29.04.2016– 28.04.2022. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de

Investmentmöglichkeiten

Aktienanleihe auf die Aktie von Netflix (Quanto) für Spekulationen, dass sich die Aktie seitwärts oder moderat aufwärts bewegt

Basiswert WKN Emissionspreis Basispreis
Zinssatz Finaler Bewertungstag
Netflix HVB6ML* 100 %** 80 %*** 6,9 % p.a. 10.05.2023
*Zeichnungsfrist bis 12.05.2022 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag; Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 29.04.2022; 10:30 Uhr

Bonus Cap-Zertifikat auf die Aktie von Netflix für Spekulationen, dass sich die Aktie seitwärts oder moderat aufwärts bewegt

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Barriere in EUR Bonuslevel/Cap in EUR Finaler Beobachtungstag
Netflix HB5N6G* 22,21 150,00 275,00 16.09.2022
Netflix HB5N72* 19,79 145,00 250,00 16.12.2022
* Quanto; Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 29.04.2022; 10:25 Uhr; weitere Produkte auf BMW finden Sie hier.

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Der Beitrag Netflix – Stabilisierung nach Zahlenschock! erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

Autor: Richard Pfadenhauer, HypoVereinsbank onemarkets

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