Nestlé und Unilever setzen Preiserhöhungen durch und erhöhen die Prognosen!
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Rund um den Globus wird der Gürtel derzeit enger geschnallt. Die Preisexplosion bei Gas und Strom sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Konsumlaune nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) auf einem Rekordtief angekommen ist – aber nicht nur in Deutschland. Die Verbrauchervertrauensindizes für die Eurozone und die USA erreichten inzwischen ebenfalls mehrjährige Tiefststände. Markenartikelhersteller wie Nestlé und Unilever konnten die gestiegenen Kosten bisher zu einem großen Teil an ihre Kunden weitergeben. Preiserhöhungen waren zum Großteil dafür verantwortlich, dass Nestlé in den ersten neun Monaten des Jahres ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 9,2 Prozent und eine organische Gewinnmarge von rund 17 Prozent verbuchte. Unilever konnte die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten ebenfalls an die Kunden weiterreichen. Der Umsatz stieg im Dreimonatszeitraum um 17,8 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Die Preise stiegen um 12,5 Prozent, während die Absatzmenge um 1,6 Prozent sank. Nestlé als auch Unilever erhöhten aufgrund guter Q3-Zahlen die Prognosen für das Gesamtjahr.
Nestlé und Unilever haben eine gewisse Preismacht. Ein Großteil dessen, was jede Woche im Einkaufswagen landet, wird von neun Konzernen produziert. Nestlé und Unilever zählen zu diesem erlesenen Kreis. Die Schweizer produzieren unter anderem San Pellegrino-Wasser, Kaffe- und Kakaoprodukte wie Nescafe und Nesquik, Süssigkeiten wie KitKat und Smarties, medizinische Ernährung wie Diätmanagementprodukte und Sondennahrung, Küchenprodukte wie Maggi und Wagner Pizzen, Produkte für Babys und Kleinkinder wie BebaCare sowie Tiernahrung. Rund 58 Prozent des Umsatzes erwirtschaftete Nestlé in den ersten neun Monaten des Jahres in den Industrieländern und 42 Prozent in Schwellenländer. Die Produktsparten Tiernahrung, Süssigkeiten und Wasser konnten von Januar bis September 2022 den Umsatz jeweils zweistellig gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Für das laufende Jahr peilt das Management einen Umsatzanstieg von rund acht Prozent an. Für Konzernchef Mark Schneider ist allerdings nicht nur der Umsatz, sondern vor allem die Profitibilität entscheidend. In den rund fünf Jahren an der Konzernspitze der Schweizer, hat er bereits über 50 Unternehmen gekauft oder weniger rentable Sparten verkauft. Mit der Übernahme von Aimmune Therapeutics 2020 stieg Nestlé unter anderem in den Bereich verschreibungspflichtiger Medikamente ein. Schneiders liegt also bei nahrhafteren und gesunden Produkten.
Unilever hat analog zu Nestlé ein starkes Markenportfolio und damit verbunden, die Möglichkeit, bei vielen Produkten Preiserhöhungen durchzusetzen. Die Umsätze waren 2021 relativ ausgewogen auf die Bereiche Beauty (Dove, Vaseline), Personal Care (Axe, Rexona), Home Care (Domestos, Omo), Nutrition (Hellmanns, Knorr) und Ice Cream (Ben & Jerrys, Magnum) verteilt. Regional fokussiert sich Unilever vor allem auf Wachstum in den USA, China und Indien. Bei den Produkten richtet sich das Hauptaugenmerk auf Hygieneprodukte, funktionelle Ernährung und vegane Lebensmittel. Ebenso wie Nestlé hat der Unilever in den vergangen fünf Jahren das Markenportfolio neu ausgerichtet. Zudem wurde kräftig auf die Kostenbremse gedrückt. Anstoss gab unter die geplante 143 Milliarden Dollar starke Übernahme durch Kraft Heinz. Zwar wurde das Angebot nach zwei Tagen wieder zurückgezogen. In der Chefetage hinterließ der Versuch dennoch Spuren. Der Verkauf weniger rentabler Bereiche wurde beschleunigt und der doppelte Firmensitz zugunsten Londons aufgelöst. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Rechnung des britischen Konzerns bisher aufgeht. Nach Angaben von Refinitiv ist ein Großteil der Analysten mittelfristig optimistisch für das Papier gestimmt.
Mit einem KGV von jeweils rund 19 und einer Dividendenrendite von 2,6 Prozent bei Nestlé und 3,7 Prozent bei Unilever sind die Aktien moderat bewertet. Die jüngsten Zahlen zeigen allerdings auch, dass das Absatzvolumen zuletzt rückläufig war. Sollte die Inflation hoch bleiben, könnte es möglicherweise schwieriger werden, weitere Preiserhöhungen durchzusetzen. Angesichts der bestehenden Zins- und Rezessionsrisiken werden Anleger weiterhin mit teils starken Turbulenzen rechnen müssen. Diese können auch die Aktien von Nestlé und Unilever treffen. Strukturierte Produkte könnten daher eine interessante Alternative zum Direkteinstieg sein. Bei Wertpapieren wie Aktienanleihen Protect und Bonus Cap-Zertfikaten sind Barrieren eingebaut.
Investmentmöglichkeiten
Basiswert | Produkttyp | WKN | Verkaufspreis | Barriere |
Bonuslevel/Cap (max. Rückzahlungsbetrag) | Finaler Bewertungstag |
Nestlé | Bonus Cap-Zertifikat | HB4ZJY | 126,62 EUR | 90 CHF | 140 CHF | 16.06.2023 |
Nestlé | Bonus Cap-Zertifikat | HB867E | 164,18 EUR | 90 CHF | 210 CHF | 15.12.2023 |
Unilever | Bonus Cap-Zertifikat | HB82V6 | 46,35 EUR | 34 EUR | 50 EUR | 16.06.2023 |
Unilever | Bonus Cap-Zertifikat | HB82V2 | 58,12 EUR | 38 EUR | 72 EUR | 16.06.2023 |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 27.10.2022; 09:10 Uhr
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Funktionsweisen der HVB Produkte
Der Beitrag Nestlé und Unilever setzen Preiserhöhungen durch und erhöhen die Prognosen! erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).
Autor: Richard Pfadenhauer, HypoVereinsbank onemarkets