Nestle-Aktie fällt nach CEO-Wechsel
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Von Adria Calatayud und Helena Smolak
ZÜRICH (Dow Jones) - Der Überraschende Abgang von CEO Mark Schneider sorgt für Verunsicherung bei den Anlegern von Nestle. Die Aktie fällt am Freitagvormittag um 2,3 Prozent, nachdem sie zu Handelsbeginn um knapp 4 Prozent nachgegeben hatte. Der Lebensmittelkonzern hatte am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt, dass der Chef des Lateinamerika-Geschäfts, Laurent Freixe, den CEO-Posten am 1. September übernimmt.
Der Konzern hatte zuletzt mit einem sich verlangsamenden Wachstum und einer schwachen Aktienkursentwicklung zu kämpfen. Im Juli senkte Nestle seinen Wachstumsausblick für das Gesamtjahr und sprach von Druck auf die Preise durch zusätzliche Verkaufsaktionen, weil die Verbraucher zunehmend zu günstigeren Alternativen zu Markenprodukten griffen.
Die Fähigkeiten des neuen CEO passten besser zum derzeitigen Umfeld, sagte Verwaltungsratschef Paul Bulcke in einer Analystenkonferenz am Freitag. Freixe ist seit 1986 bei Nestle und hat eine Reihe von Posten bekleidet, unter anderem als Chef der Regionen Europa und Amerika.
"In dieser Marktsituation sind andere Qualitäten gefragt, jemand der nach draußen geht, die Leute motiviert und eine Verbindung zu ihnen aufbaut", sagte Bulcke, früher ebenfalls Nestle-CEO.
Freixe sagte, Nestle müsse Marktanteile und Profitabilität ausbalancieren. Die Investitionen sollten sich auf die Gewinnung von Marktanteilen konzentrieren.
Analysten stuften den Wechsel als überraschend ein und machten die Schwierigkeiten des Unternehmens an mehreren Fronten und die jüngste Kursentwicklung dafür verantwortlich.
Während Schneiders Amtszeit hat die Aktie 22 Prozent gewonnen, aber die jüngsten Kursrückgänge sorgten für Mehrjahrestiefs und eine schwächere Entwicklung als bei der Konkurrenz. Mit Schlusskurs vom Donnerstag hatte die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten 16 Prozent eingebüßt. Zum Vergleich: Der Stoxx Europe 600 Food & Beverage Sektorindex gab in dem Zeitraum nur um 7,4 Prozent nach.
Schneider hat sich in den vergangenen Jahren Fragen der Anleger wegen einer Reihe von Aufmerksamkeit erregenden Vorfällen stellen lassen müssen. So starben 2022 zwei Kinder nach dem Verzehr einer Pizza, die mit E. coli verseucht war. Hergestellt wurde sie von einer Nestle-Pizzamarke in Frankreich. Die Ermittlungen zu dem Fall laufen noch. Dieses Jahr kündigten französische Ermittler an, Nestle wegen seines Umgangs mit Mineralwasser zu untersuchen.
Schneider führt Nestle seit 2017. Vorher war er lange CEO des Gesundheitskonzerns Fresenius.
Der CEO-Wechsel werde Fragen darüber aufwerfen, inwieweit sich Nestles Absatzvolumen in der zweiten Jahreshälfte erholen könne und ob der Konzern seine Margenziele ändert, meinten die Analysten der Deutschen Bank.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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